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Das ist der dritte Teil unserer vierteiligen Lehrserie unter dem Thema „Die Feinde, mit denen wir es zu tun haben.“ In den beiden ersten Teilen befassten wir uns zunächst mit dem Wesen und der Struktur des Reiches Satans. Ich wies darauf hin, dass es zwei geistliche Reiche gibt, die einander entgegenstehen: das Reich Gottes und das Reich Satans. Beide sind geistliche Reiche; beide sind derzeit für das natürliche Auge unsichtbar, aber dennoch ausgesprochen real.

Wir versuchten, die Ursprünge des Reiches Satans auf einen Erzengel zurückzuführen, der ursprünglich einmal Luzifer hieß und eine Gruppe von Engeln in einer Rebellion gegen Gott anführte und ein rivalisierendes Reich errichtete und zwar in einer Region, die im Neuen Testament als die „Himmelswelt“ bezeichnet wird. Dieser Begriff „Himmelswelt“ kommt im Epheserbrief fünfmal vor und das ist ja ein wesentlicher Teil der Schrift, in dem Gottes Offenbarung über die Gemeinde dargelegt wird. Ich denke, es ist kein Zufall, dass hier die Betonung auf der Himmelswelt liegt. Die Gemeinde Jesu Christi soll in der Himmelswelt gegen ein anderes Reich agieren, das ebenfalls in der Himmelswelt liegt.

Für all jene, die vielleicht etwas verwirrt sind, möchte ich noch dazu sagen, dass in der Bibel durchweg, schon vom ersten Vers an, das Wort „Himmel“ in der Mehrzahl steht. Es gibt mehr als nur einen Himmel. Irgendwo zwischen unserem Planeten und dem Thron Gottes und dem Himmel Gottes gibt es ein rivalisierendes satanisches Reich, das Gott entgegensteht.

Im zweiten Teil dieser Lehre befassten wir uns mit einer der Hauptaktivitäten des satanischen Reiches, einer zentralen Art und Weise, wie sich die Kraft dieses Reiches manifestiert, nämlich durch Zauberei. Für viele Menschen hört sich das Wort „Zauberei“ altmodisch an – wie etwas aus dem Mittelalter, das für unsere heutige Zeit schon lange nicht mehr relevant ist. Doch das stimmt ganz und gar nicht. Zauberei ist etwas sehr Reales und ich denke, es war in der Menschheitsgeschichte noch nie so aktiv wie heute. Und in vielen Nationen, die man vor einer Generation noch als „christlich“ bezeichnet hätte, sind heute weitgreifende und intensive Aktivitäten durch Zauberei festzustellen.

Ich versuchte dann, eine kurze Definition von Zauberei in drei Bereichen zu geben. Erstens: Zauberei als ein Werk des Fleisches, also eine Möglichkeit, wie sich die gefallene Natur des Menschen ausdrückt. Ich nannte in diesem Zusammenhang die drei Schlüsselbegriffe „manipulieren“, „einschüchtern“ und „beherrschen“. Das Ziel von Zauberei besteht schlicht und einfach darin, dass jemand andere Menschen so kontrolliert, dass er sie dazu bringt, das zu tun, was er will. Dabei bedient sich die Zauberei keiner legitimen Mittel. Zauberei hängt ganz eng mit Rebellion zusammen. Sie ist die Auswirkung der Rebellion des Menschen gegen Gott.

Im zweiten Bereich ist Zauberei eine Art von übernatürlicher satanischer Religion mit vielen verschiedenen Aspekten und Phasen. Der Priester der Zauberei wird in den meisten Ländern als „Medizinmann“ bezeichnet. Man findet keinen Flecken auf der Oberfläche unserer Erde, wo sich Menschen noch nicht mit Zauberei beschäftigt haben – meistens schon seit Menschengedenken. Und in vielen, vielen Teilen der Welt ist es auch heute noch die vorherrschende geistliche Aktivität schlechthin.

Als Drittes befassten wir uns mit der Wirkung von Zauberei innerhalb der Gemeinde, einem Schlag, den Satan wirksam gesetzt hat. Paulus schreibt an die galatischen Christen und sagt: „Törichte Galater, wer hat euch verzaubert?“ Wir hielten fest, dass ein Beleg dafür, dass sie verzaubert waren, darin bestand, dass das Werk Jesu am Kreuz vor ihren Augen verschleiert oder verborgen wurde. Dadurch waren sie all der Segnungen beraubt worden, die Jesus für sie errungen hatte.

Dieses Werk der Zauberei äußert sich in der Gemeinde auf zweierlei Weise: durch Fleischlichkeit, d.h. dass man sich mehr auf das Fleisch verlässt als auf den Geist; und durch Gesetzlichkeit, was ja eine Auswirkung von Fleischlichkeit ist. Ich möchte sagen – und ich glaube nicht, dass ich da übertreibe –, dass diese Beschreibung höchstwahrscheinlich auf den Großteil der bekennenden Christenheit passt. Sie hat sich von der übernatürlichen Gnade und Kraft des Heiligen Geistes abgewandt, verlässt sich jetzt auf menschliche Methoden und ist in gewisser Weise in alle möglichen gesetzlichen Systeme eingebunden. Ich sage manchmal zu den Leuten: „Das Christentum besteht nicht aus Regeln und Vorschriften“ und manchmal sehen sie mich ganz erstaunt an, wenn ich das sage. Ich denke, sie hätten die Aussage, es gäbe keinen Gott, wahrscheinlich leichter akzeptiert als das!

Der Geist des Antichristen

In dieser Lehreinheit wollen wir einen Schritt weitergehen und uns mit der nächsten zentralen Auswirkung beschäftigen, die Satans Reich und Satans Widerstand gegen Gott und gegen die Gemeinde Jesu zeigen. Wir werden uns mit etwas befassen, das ich als „den Geist des Antichristen“ bezeichnen möchte.

Dazu müssen wir zunächst einmal die Passage im 1. Johannesbrief aufschlagen, in der dieses Thema besonders klar beschrieben wird. Lesen wir 1. Johannes 2, ab Vers 18:

„Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist.“

Beachtet, dass das Kommen und die Wirkungen des Geists des Antichristen immer intensiver werden, je näher das Ende des Zeitalters heranrückt.

„Von uns [d.h. aus der Gemeinde Jesu] sind sie [das sind diese Antichristen] ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, würden sie wohl bei uns geblieben sein; aber sie blieben nicht, damit sie offenbar würden, dass sie alle nicht von uns sind. Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und habt alle das Wissen [die Alternativübersetzung, die wahrscheinlich die wirklich treffende ist, lautet: ‚Und ihr alle wisst.’]. Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht kennt, sondern weil ihr sie kennt und wisst, dass keine Lüge aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.“

Ich möchte zunächst einmal versuchen, die eigentliche Bedeutung dieses seltsamen Ausdrucks „Antichrist“ kurz zu erklären. Ihr dürft nicht vergessen, dass dieses Wort „Christus“ vom griechischen Wort christos herkommt, der exakten Entsprechung des hebräischen Wortes maschiach, von dem sich unser Wort „Messias“ ableitet. Es ist erstaunlich, wie viele Juden und Christen nicht erkennen, dass „Messias“ und „Christus“ zwei verschiedene Worte für ein und dasselbe sind. Wenn wir also „Antichrist“ sagen, bedeutet das „Anti-Messias“. Und wir begreifen vermutlich leichter, worum es hier eigentlich geht, wenn wir das Wort „Messias“ verwenden.

Dann geht es uns um die Präposition „anti“ und ich hoffe, ihr wisst, was eine Präposition ist. Wenn nicht, dann macht euch keine Sorgen. Ihr könnt auch ohne dieses Wissen leben. Du kannst nach wie vor in den Himmel kommen, auch wenn du nicht weißt, was eine Präposition ist. Wie dem auch sei: Die Präposition anti kommt ebenfalls aus dem Griechischen und hat zwei Bedeutungen, von denen beide auf unseren Fall hier zutreffen. Zunächst einmal bedeutet sie „gegen“. Die erste Wirkungsweise ist also „gegen den Messias“. Die zweite Bedeutung ist „anstelle von“. Somit ist es das letztendliche Ziel, einen falschen Messias an die Stelle des wahren Messias zu setzen. Die Kraft wirkt, indem sie zunächst einmal den Messias ausschließt und dann, als Zweites, durch einen falschen Messias ersetzt. Diese umfassende Wirkungsweise erfolgt also in zwei Phasen.

Wenn ihr euch das vor Augen führt, werdet ihr meiner Meinung nach erkennen, dass der Geist des Antichristen in unserer heutigen Zeit fast überall in der bekennenden Gemeinde Jesu ausgesprochen aktiv ist. Ruth und ich haben Freunde in den USA, die einer Gemeinde angehören, die man vielleicht als „traditionell evangelikal“ bezeichnen könnte. Ich möchte nicht sagen, welche Denomination es ist. Die beiden haben einmal zu mir gesagt: „In unserer Gemeinde kannst du über Buddha reden und über Sokrates und über Plato. Du kannst über Martin Luther King reden und niemand stört sich daran. Doch wenn du über Jesus redest, stört sich jeder daran!“ Was ist das? Nun, das ist der Geist des Antichristen. Versteht ihr? Das ist die erste Phase, in der es darum geht, den wahren Messias loszuwerden. Aber keiner von uns darf vergessen, dass dies noch nicht das eigentliche Ziel der Absichten Satans ist. Es ist seine Absicht, den wahren Messias durch einen falschen Messias zu ersetzen. Genau darum geht es hier!

Das Ganze wird noch deutlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, dass diese spezielle Wirkungsweise Satans nur dort relevant ist, wo Jesus bereits gepredigt worden ist. Denn man kann Jesus nicht ablehnen, wenn man noch nie etwas über Jesus gehört hat! Bei der Zauberei läuft das anders. Zauberei ist etwas, das die gesamte gefallene Menschheit betrifft. Sie ist im Grunde, wie ich bereits erwähnte, die Universalreligion der gefallenen Menschheit mit vielen verschiedenen Manifestationen, Erscheinungsformen, Zeremonien und Riten. Doch der Antichrist kann sich nur dort manifestieren, wo zuvor Christus gepredigt worden ist.

Als Jesus zu Beginn seines Wirkens in der Wüste versucht wurde, hat er, wie es uns im Matthäusevangelium überliefert ist, zu Satan gesagt: „Geh hinter mich.“ Das ist zumindest die normale Übersetzung dieses Satzes. Aber man könnte ihn auch durchaus treffend mit „Folge hinter mir nach“ übersetzen. Ich glaube, dass dies eine geistliche Realität ist: Überall dort, wo Jesus und das Evangelium verkündet werden, wird Gott es zulassen, dass auch die Gegenseite nachfolgt und ihre Ansprüche geltend macht. Letztendlich wird die Menschheit gezwungen werden, sich zwischen dem wahren und dem falschen Messias zu entscheiden. Das ist Teil des Umgangs, den Gott mit uns pflegt, dass er die falschen Optionen nicht von vornherein ausschließt. Es ist unsere Verantwortung, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich denke, dass dies für unsere Generation sehr, sehr relevant ist. Ich glaube, dass diese Generation in irgendeiner Form eine Entscheidung treffen muss: für den wahren Messias oder für den falschen Messias. Und der Geist des Antichristen ist ausgesprochen aktiv, viel aktiver als sich die meisten von euch überhaupt eine Vorstellung machen und er ist dabei, Druck auf uns auszuüben, so dass wir die falsche Entscheidung treffen.

Nach dieser Passage aus 1. Johannes 2, die wir gelesen haben, sollten wir vielleicht noch 1. Johannes 4,2-3 lesen, wo es wörtlich übertragen heißt:

„Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus, der Messias, im Fleisch gekommen ist, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht bekennt, dass Jesus, der Messias, im Fleisch gekommen ist, ist nicht aus Gott.“

In einigen Übersetzungen kommt die kürzere Variante vor und die lautet: „Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott…“ Es läuft aufs selbe hinaus.

„…und dies ist der Geist des Antichristen, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.“

Wenn wir diese beiden Passagen nebeneinander betrachten, können wir erkennen, dass es drei Erscheinungsformen des Antichristen gibt:

Als Erstes heißt es, dass es viele Antichristen gibt. Im Lauf der Menschheitsgeschichte sind schon viele, viele Antichristen aufgetaucht und wurden offenbar. Ich werde im Weiteren kurz auf einige von ihnen eingehen.

Zweitens gibt es „den Antichrist“, nicht viele, sondern eine konkrete Person. Das ist meiner Meinung die letzte Manifestation, das letzte Produkt des Geists des Antichristen, das, soweit ich weiß, in der Menschheitsgeschichte bis jetzt noch nicht offenbart wurde. Ich sage oft, dass ich denke, dass sein Schatten bereits auf die Bühne gefallen ist, aber die tatsächliche Person haben wir noch nicht gesehen. Doch am Ende dieses Zeitalters wird es – und darüber lässt die Schrift nicht den geringsten Zweifel – einen letzten, über alle Maßen bösen und über alle Maßen mächtigen Herrscher geben, der für eine kurze Zeit die gesamte Menschheit beherrschen wird: Das wird der Antichrist sein.

Die dritte Erscheinungsform ist der Geist des Antichristen. Der Geist des Antichristen ist der Geist, der durch jeden Antichristen wirksam wird.

Johannes hat uns verschiedene Erkennungszeichen des Geists des Antichristen genannt, die allesamt sehr wichtig sind.

Erstens: Er nimmt seinen Anfang im Kontext des Volkes Gottes. Johannes sagt in 1. Johannes 2,19:

„Von uns sind sie [das sind die Antichristen] ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, würden sie wohl bei uns geblieben sein; aber sie blieben nicht, damit sie offenbar würden, dass sie alle nicht von uns sind.“

Der Geist des Antichristen beginnt also so oder so immer im Zusammenhang bzw. im Kontext des Volkes Gottes. Aber dort gehört er ja nicht hin und im Lauf der Zeit wird das offenkundig werden. Das ist ein Kennzeichen des Geists des Antichristen.

Das zweite Erkennungszeichen ist: Er leugnet, dass Jesus der Messias ist. 1. Johannes 2,22:

„Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist…“

Und dann nennt Johannes auch noch das dritte Erkennungszeichen:

„Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“

Das ist sehr wichtig. Der Antichrist leugnet nicht die Existenz Gottes. Ja, er gibt sogar vor, der Repräsentant Gottes zu sein. Doch was er leugnet, ist die Beziehung des Vaters mit dem Sohn innerhalb der Dreieinigkeit. Und wo auch immer ihr feststellt, dass dies geleugnet wird, habt ihr es vermutlich mit dem Geist des Antichristen zu tun.

Das vierte Erkennungszeichen des Antichristen wird in 1. Johannes 4 genannt: Er leugnet, dass der Messias gekommen ist. Vielleicht glaubt er an einen Messias, der kommen wird, aber er leugnet, dass der Messias bereits gekommen ist.

Ich möchte diese vier Erkennungszeichen noch einmal wiederholen, weil sie sehr, sehr wichtig sind.

Erstens: Der Antichrist nimmt seinen Anfang im Kontext des Volkes Gottes.

Zweitens: Er leugnet, dass Jesus der Messias ist. Das kann ganz offensichtlich nicht Heidentum sein, denn das Heidentum hat von Jesus ja noch nichts gehört. Versteht ihr? Das kann nur dort geschehen, wo Jesus bereits verkündigt worden ist.

Drittens: Er leugnet die Beziehung des Vaters mit dem Sohn innerhalb der Dreieinigkeit. Er leugnet nicht notwendigerweise Gott, aber er leugnet einen Gott, der sich als Vater und Sohn offenbart.

Viertens: Er leugnet, dass der Messias gekommen ist, lehrt aber höchstwahrscheinlich, dass der Messias noch kommen wird.

Greifen wir nun einige historische Beispiele heraus. Ich muss zugeben, dass das, was ich euch nun sagen werde, etwas kontrovers ist. Das Problem mit der Wahrheit besteht darin, dass sie dazu neigt, kontrovers zu sein. Ich möchte natürlich niemanden beleidigen und es geht mir auch überhaupt nicht darum, andere Religionen anzugreifen. Ich möchte euch einfach nur die Wahrheit präsentieren.

Es beginnt im Kontext des Volkes Gottes

Die erste und dauerhafteste und am längsten bestehende Manifestation des Geists des Antichristen ist das Judentum. Wir vertreten immer die Anschauung, das Christentum sei eine Art Zweig des Judentums. Das ist es auch, was die Juden euch vom Prinzip her sagen werden. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst kein Jude bin; meine Frau jedoch schon und wir stehen dem jüdischen Volk sehr, sehr nahe. Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass das schlicht und ergreifend nicht stimmt. Es ist vielmehr Folgendes geschehen: Das Christentum, die Lehre Jesu und seiner Jünger – nicht der Großteil des Gemeinde- und Kirchenchristentums, das seither entstanden ist, sondern die Lehre Jesu und seiner Jünger – sind die wahre Fortsetzung der Religion des Alten Testaments. Und das Judentum ist ein Abzweiger davon, versteht ihr? Es ist sehr wichtig, das zu sehen, vor allem, wenn man es mit Juden zu tun hat, was bei uns oft der Fall ist. Das entspricht also dem ersten Kennzeichen: Es beginnt im Kontext des Volkes Gottes

Ich bin kein echter Experte, was das Judentum anbelangt, doch wenn man die Lehre des Judentums unter die Lupe nimmt, ist vieles davon eine Weigerung, an Jesus zu glauben, auch wenn das nicht offen zugegeben wird. Ein Großteil dessen, was gelehrt wird, ist eine Art, die Ansprüche Jesu zu leugnen.

Das zweite Erkennungszeichen des Geists des Antichristen im Judentum ist natürlich ganz einfach zu sehen: Es leugnet, dass Jesus der Messias ist, aber es glaubt an einen Messias, der noch kommen soll.

Drittens: Es leugnet die Vater-Sohn-Beziehung innerhalb der Dreieinigkeit. Es lehnt den Anspruch Jesu ab, der Sohn Gottes zu sein; es akzeptiert nicht, dass Gott einen Sohn hat.

Viertens (wie bereits erwähnt): Es leugnet, dass der Messias gekommen ist.

Ich möchte euch kurz einen aktuellen Bezug dazu herstellen. Im Sommer 1988 wurden überall in Jerusalem auf den Hauptstraßen der Stadt sehr elegante Poster plakatiert mit der hebräischen Aufschrift: „Der Messias ist gekommen! Wenn du ihm begegnen willst, dann geh an einem bestimmten Sonntag auf den Ölberg und er wird dort sein.“ Das waren sehr schöne Poster. Ich habe keine Ahnung, wer sie gemacht hat. Ich kenne einen Journalisten, der an diesem Tag dorthin ging, um zu sehen, was dort geschehen würde, aber er hat den Messias nicht gefunden. Das soll euch zeigen, wie real diese ganze Angelegenheit ist.

Wenn man mit den Juden in einer freundlichen Art und Weise spricht und dann auf einmal das Wort „Messias“ ausspricht, dann ändert sich etwas in ihrem Blick, denn das ist ein Wort, das für das jüdische Volk eine ganz spezielle Bedeutung hat.

Eine klare Manifestation des Geists des Antichristen

Ich möchte euch einen Gedanken nahe bringen. Ihr habt absolut die Freiheit, anderer Meinung zu sein als ich. Ich möchte kurz einmal Matthäus 27 aufschlagen und nur einen Vers lesen. Ich möchte euch den Gedanken nahe bringen, dass wir in diesem Vers die erste tatsächliche und kraftvolle Manifestation des Geists des Antichristen haben. Matthäus 27,21. Jesus steht vor dem Statthalter Pontius Pilatus. Pilatus findet nichts, was gegen Jesus sprechen würde, doch die jüdischen religiösen Führer beharren darauf, ihn anzuklagen und sie hetzen die gesamte jüdische Volksmenge gegen ihn auf. Wir dürfen nicht vergessen, dass viele der Menschen in dieser Volksmenge nur eine Woche zuvor in derselben Volksmenge gewesen sein müssen, die Jesus damals in Jerusalem willkommen geheißen und ihm den Weg mit Palmwedeln gebahnt und gerufen hatte: „Gesegnet ist der da kommt im Namen des Herrn.“ Das illustriert etwas, was wir meiner Meinung nach nicht ignorieren sollten, nämlich die Tatsache, dass die Menschen insgesamt sehr wankelmütig sind. Es hat nicht länger als eine Woche gedauert und schon hatten sie ihre Meinung um 180 Grad geändert. Ich glaube allerdings, dass dies keine rein natürliche menschliche Reaktion war. Ich glaube, dass hier ein gewaltiger geistlicher Kampf in der unsichtbaren Welt vonstatten ging. Und bedauerlicherweise behielt der Geist des Antichristen die Oberhand.

Es geschah nämlich Folgendes: Der Statthalter Pontius Pilatus stellte Jesus vor die Menge und sagte: „Es ist euer Vorrecht, dass ich euch jedes Jahr um diese Jahreszeit einen Gefangenen freigebe. Soll ich Jesus freilassen oder soll ich Barabbas freilassen?“ Barabbas war ein politischer Hetzredner, ein Mörder, ein Mann der Gewalt. Er hatte noch nie irgendjemandem etwas Gutes getan. Jesus hingegen hatte noch nie jemandem Schaden zugefügt. Er hatte Tausende geheilt, Tausende gesegnet und Tausenden zu Essen gegeben. Es gab überhaupt keinen logischen Grund, sich gegen Jesus zu wenden. Aber das war auch nicht Logik, sondern hier war eine geistliche Macht am Werk. Und hier nun der Vers, den ich für den Schlüsselvers halte. Matthäus 27,21:

„Der Statthalter [Pontius Pilatus] aber antwortete und sprach zu ihnen [der jüdischen Menschenmenge]: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch losgebe?“

Und so ist Israel meiner Meinung nach eine Art Anti-Typus dessen, was der gesamten Menschheit widerfahren wird, denn ich glaube, dass die gesamte Menschheit letztendlich vor dieser Wahl stehen wird und sich für einen der beiden entscheiden muss: Wollt ihr Jesus, den Heiland, der heilt, der gerecht ist – oder wollt ihr Barabbas, einen bösen, gewalttätigen politischen Hetzredner? In gewisser Weise ist Barabbas ein Typus für den Antichrist. Und für wen entschieden sie sich? Für Barabbas. Doch eines ist wichtig: Wir dürfen auf keinen Fall mit dem Finger auf sie zeigen! Denn wir müssen selbst sehr sorgsam darauf achten, dass wir, wenn die Zeit kommt, nicht denselben Fehler machen!

Es war eine geistliche Macht am Werk, die durch diese Menschenmenge durchging und ihre Einstellung änderte. Sie drehten fast durch vor lauter Zorn, Eifersucht und Rage und das ohne jeglichen Grund. Ich persönlich glaube, dass in diesem Augenblick der Geist des Antichristen zum ersten Mal in der Menschheit seine Wirkung zeigte. Und in gewisser Weise versucht er seither bis auf den heutigen Tag, das jüdische Volk zu beherrschen.

Jesus hat sie gewarnt. Schlagen wir Johannes 5,43 auf. Hier debattieren sie über den Anspruch Jesu, der Messias, der Sohn Gottes, zu sein und Jesus sagt:

„Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.“

Das hat sich in zahllosen Fällen als wahr erwiesen. Jesus sagt hier mit anderen Worten: „Ich bin der wahre Messias, doch ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein falscher Messias in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn annehmen.“

Und die jüdische Enzyklopädie zählt etwa vierzig falsche Messiasse auf, die seither gekommen und vom jüdischen Volk angenommen worden sind. Ich möchte nur ein paar von ihnen nennen. Der wohl berühmteste von ihnen ist Bar Kochba, der im Jahr 138 einen Aufstand gegen die Römer anführte. Dann war da noch Moses von Kreta, ich glaube im 5. Jahrhundert, der die Menschen überredete, vor Kreta ins Meer hinauszuwaten, wo sie dem Messias begegnen würden. Tausende von ihnen wateten ins Meer hinaus und ertranken. Und im Jahr 1666, von dem es hieß, es sei ein Jahr des Wunders, trat Sabbatai Zwi mit dem Anspruch auf, der Messias zu sein und wurde von zahllosen Menschen enthusiastisch aufgenommen.

Es gibt eine Lehre im Judentum, die zwar nicht vom gesamten Judentum vertreten wird, die aber besagt, dass derjenige der Messias ist, der ihnen den Tempel zurückgibt. Ihr wisst, dass der Tempelbereich, der heiligste Ort aller Juden, heute immer noch von einer islamischen Moschee belegt ist. Den Juden ist es nicht einmal gestattet, dorthin zu gehen, obwohl sie politisch gesehen die Kontrolle über den ganzen Bereich haben. Ich persönlich glaube, dass, wenn eine politische Persönlichkeit aufstehen würde, die irgendwie im Nahen Osten eingreifen und für das jüdische Volk das Recht erringen könnte, dass sie dort ihren Tempel bauen können, die Juden ihn enthusiastisch als ihren Messias empfangen würden und er würde die Gesamtheit der Juden in aller Welt damit ansprechen. Ich bin der Meinung, dass so ein Ereignis nicht mehr allzu weit entfernt sein könnte.

Der Islam

Sehen wir uns nun eine weitere große Manifestation des Geists des Antichristen an. Es ist für uns Christen ausgesprochen wichtig, in der heutigen Zeit darüber gut informiert zu sein. Es ist der Islam, die Religion Mohammeds. „Islam“ bedeutet „Vollkommenheit“, „Vollständigkeit“ oder „Erfüllung“. Mohammed lebte im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel, nahm für sich in Anspruch, ein Prophet zu sein, nahm für sich in Anspruch, in einer Höhle von einem Erzengel die Offenbarung der Religion bekommen zu haben, die dann der Islam wurde. Er nahm für sich in Anspruch, seine Religion, der Islam, sei die wahre Erfüllung des Alten und des Neuen Testaments. Er behauptete, die Christen hätten in den Evangelien die wahre Wahrheit pervertiert und er würde sie nun durch den Islam wiederherstellen. Das ist der grundlegende Anspruch, den Mohammed erhebt. Und er glaube zunächst, dass die Juden ihm nachfolgen würden, weil er Götzendienst verwarf und auch die Ansprüche des Christentums verwarf. Doch dann war er enttäuscht, als dies nicht geschah. Und als sie ihm nicht nachfolgten, wandte er sich gegen sie und fing an, sie zu verfolgen.

Denken wir kurz über die Lehren des Islam nach. Ich persönlich denke – und das ist meine persönliche Meinung –, dass der Islam in unserer heutigen Zeit die finsterste und stärkste Kraft ist, die sich der in der Welt wirkenden Wahrheit Gottes widersetzt. Es ist eine Tragödie, dass so viele Christen im Westen den Islam komplett falsch verstehen und unterschätzen.

Wenn er einmal Macht erlangt, wird er vor allem anderen und als allererstes die Juden unterdrücken und dann als Zweites die Christen. In muslimischen Ländern tragen Christen und Juden schon seit Jahrhunderten den Titel „Dhimmi“, was soviel bedeutet wie „Menschen zweiter Klasse“. Der Islam hat nichts dagegen, dass einige von ihnen da sind, doch er weist ihnen einen so niedrigen, entwürdigenden Status zu, dass für jedermann die Überlegenheit des Islam offensichtlich ist.

Ruth und ich waren 1985 in Pakistan und predigten dort das Evangelium. Als Erstes nahm man uns mit zu einem Besuch der christlichen Gemeinschaft in Karatschi. Ich erinnere mich noch heute an dieses schreckliche Gefühl körperlicher Krankheit, als ich das Elend, die Armut und den schrecklichen Zustand dieser Leute dort sah. Die Abwässer liefen offen durch die Straßen und man erledigte auf offener Straße seine Notdurft. Das war das Bild vom Christentum, das den Leuten in Pakistan präsentiert wurde. Das passte in ihr Konzept, versteht ihr? Sie wollten sie nicht voll und ganz von der Bildfläche verschwinden lassen; sie wollten vielmehr die absolute Überlegenheit der Muslime über die Christen demonstrieren.

Muslime würden zum Beispiel nie eine Latrine leeren. Also werden alle Latrinen in Pakistan von Christen geleert. Das ist im Prinzip das pakistanische Bild vom Christentum. Das ist nur eines von zahllosen Beispielen, die veranschaulichen, dass Juden und Christen in islamischen Ländern eine komplett unterdrückte und minderwertige Minderheit sind.

Der Eid eines Christen gilt nichts vor einem islamischen Gericht. Wenn ein Christ gegen einen Muslim aussagt, wird seine Aussage nicht akzeptiert. Es stimmt, dass man dem Islam so etwas Schreckliches wie den Holocaust nicht zur Last legen kann, aber er blickt auf eine lange 1300-jährige Geschichte der Unterdrückung des Christentums und der Verachtung für das Christentum zurück. Wenn ihr das nicht kennt und euch das nicht vertraut ist, ist es schwer für euch, nachzuvollziehen, mit welcher Verachtung sie auf die Christen blicken.

Die Dinge, die wir infolge unseres christlichen Erbes und unserer christlichen Überlieferung und Tradition für großartig erachten – wie zum Beispiel Gnade und Barmherzigkeit – sind für Muslime nur ein Zeichen von Schwäche. Derzeit ist es doch so, dass westliche Politiker, die im Nahen Osten tätig sind, einen christlichen Hintergrund haben und die Situation aus einem christlichen Blickwinkel betrachten, auch wenn sie keine Christen sind. Sie reden von Gnade, Frieden und Vergebung. Für die Muslime ist das Unsinn. Im Denken der Muslime ist Vergeltung eine heilige Pflicht.

Ich möchte euch mit alledem nur vor Augen führen, dass wir es hier mit einem ganz anderen Geist zu tun haben, weil das nicht immer offensichtlich ist.

Und der Islam hat, wie ich schon sagte, auch die Erkennungszeichen, die wir eingangs festhielten. Er begann im Kontext des Alten und Neuen Testaments. Er behauptet, die Realisation dieser Offenbarung Gottes zu sein. Aber er leugnet bestimmte grundlegende fundamentale Wahrheiten des christlichen Glaubens. Er leugnet den Sühnetod Jesu am Kreuz. Mohammed lehrte, dass Jesus nicht starb, sondern dass ein Engel gekommen sei und ihn im Geist vom Kreuz weggeführt habe, bevor er dort gestorben sei. Und weil es somit keinen Tod gab, gibt es keine Sühne; und weil es keine Sühne gibt, gibt es auch keine Vergebung. Und kein Muslim hat zu irgendeiner Zeit die Gewissheit, dass ihm seine Sünden vergeben worden sind.

Zweitens: Sie leugnen und zwar mit fanatischer Leidenschaftlichkeit, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Man kann mit Muslimen darüber reden, dass Jesus ein Prophet war und sie werden einem aufmerksam zuhören. Ja, der Koran selbst erkennt Jesus als Propheten an, sogar als Heiland, sogar als Messias, doch wenn du sagst: „Jesus ist der Sohn Gottes“ stößt du auf erbitterten und heftigen Widerstand.

In der berühmten Moschee, die „Felsendom“ heißt und heute an der Stelle steht, wo früher einmal der Tempel Salomos stand, heißt es in den arabischen Inschriften zweimal, dass Gott keinen Sohn braucht. Solange du diesem Widerstand noch nicht begegnet bist, machst du dir keine Vorstellung davon, wie heftig er ist.

Und dann leugnet der Islam, wie wir bereits sagten, die Vater-Sohn-Beziehung innerhalb der Dreieinigkeit.

Es ist schon interessant, dass diese beiden Religionen, die wir uns hier betrachten – das Judentum und der Islam – im Nahen Osten entstanden sind. Wenn du eine Tour durch Israel machst und einen Führer hast, dann wird er dir wahrscheinlich früher oder später sagen, dass der Nahe Osten die Wiege der drei großen monotheistischen Weltreligionen ist – Judentum, Christentum und Islam.

Ich denke – und diesen Gedanken möchte ich euch als Gedankenanstoß weitergeben –, dass es dem Geist des Antichristen gelingen wird, in der bekennenden christlichen Kirche Jesus auszuradieren. Letztendlich werden wir ein Christentum ohne Jesus haben. Es wird ein moralisches System sein, ein Rechtssystem, ein System voll mit Prunk und Riten und Religion, aber ohne Jesus. Sobald man Jesus eliminiert hat, hat man einer Verschmelzung von Judentum, Christentum und Islam den Weg gebahnt.

Jesus ist der Stolperstein

Ich neige zu der Anschauung und das ist wiederum nur meine persönliche Meinung, dass der Antichrist das Haupt einer solchen Religion sein wird, die Judentum, Islam und das abtrünnige Christentum miteinander vereint. Ich denke, man ist schon ein gutes Stück auf dem Weg dorthin gegangen. Führt euch nur vor Augen, dass der Papst und der Erzbischof von Canterbury in vergangenen Jahren in christlichen Kirchen Zeremonien feierten, in denen islamische Geistliche und Hindus und amerikanische Indianer alle zusammen als Brüder willkommen geheißen wurden. Versteht ihr? Darüber kann man in der Zeitung lesen – doch das ist der Geist des Antichristen. Es ist seine Absicht, Jesus zu eliminieren. Er ist der Stolperstein; das Kreuz ist der Stolperstein. Räumt Jesus und das Kreuz beiseite und schon kann sich das Christentum mit allen möglichen anderen Religionen vereinigen! Ich persönlich glaube, dass wir auf dem Weg in diese Richtung schon recht weit fortgeschritten sind! Das ist meine persönliche Meinung. Ich denke, wir müssen sehr auf unsere Haltung achten und wie wir an diese Dinge herangehen, weil ich glaube, dass hier ein Geist der Verblendung am Werk ist.

Überdies hat es noch viele andere, weniger zentrale antichristliche Personen und Systeme gegeben. Vor etwa 30 Jahren war ich in der Ausbildung von Lehrern in Kenia tätig. Ich habe in gewisser Weise großen Respekt vor Jomo Kenyatta, den ersten Präsidenten Kenias. Doch in der Zeit, die zur Unabhängigkeit Kenias hinführte, gab es den „Mau-Mau Aufstand“ – vielleicht erinnert ich euch noch an diesen Begriff „Mau Mau“. Die Anhänger von Mau Mau nahmen alle christlichen Hymnen, die sie von den Missionaren gelernt hatten und gaben ihnen einen neuen Text, in dem sie Jomo an die Stelle von Jesus setzten. Das ist auch wieder ein ganz einfaches Beispiel für das Wirken des Geists des Antichristen. Ich sage damit nicht, dass Jomo ein Antichrist gewesen sei; ich denke sogar, dass er in vielerlei Weise ein guter Mann war, auch wenn er nie Christ wurde. Aber ich denke, er tat einen guten Job dort. Ich möchte nicht als einer seiner Kritiker gelten. Doch der Geist, der damals am Werk war, war der Geist des Antichristen.

Der Antichrist als Person

Kommen wir nun zur letzten Manifestation des Geists des Antichristen, nämlich zu dem Antichrist! Jetzt befassen wir uns mit etwas, das, soweit ich weiß, noch in der Zukunft liegt. Wenn es nicht zukünftig ist, dann habe ich es noch nicht entdeckt. Es gibt immer die Möglichkeit, dass man sich irrt und ich verfechte das, was ich sage, keinesfalls als Gesetz und behaupte nicht, dass alles exakt so sein wird, wie ich es präsentiere. Aber ich möchte eure Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Schriftstellen lenken, damit ihr sie wenigstens kennt und damit ihr wenigstens wisst, was Satan plant. Und so werdet ihr auch in die Lage versetzt, euch eine Meinung darüber zu bilden, wie weit er mit der Durchführung seiner Pläne schon gekommen ist.

Schlagen wir als Erstes 2. Thessalonicher 2 auf, wo es hauptsächlich um das Erscheinen, das Offenbarwerden und die Manifestation des Antichristen geht. Und es geht auch um die Vorbereitung auf die Wiederkunft des Herrn. Diese beiden Dinge hängen natürlich sehr, sehr eng zusammen, weil der Antichrist der letzte satanische Akt vor der Wiederkunft des Herrn sein wird. Ja, Paulus sagt, der Herr wird den Antichrist zerstören durch den Glanz seines Kommens.
Ich persönlich habe nicht den Ehrgeiz, ein Held zu sein. Ich persönlich bin bereit, es Jesus zu überlassen, etwas gegen den Antichrist zu unternehmen. Ich denke, er ist der einzige, der das überhaupt kann. Ich denke, der wahre Christus, der wahre Messias, wird etwas gegen den falschen unternehmen, wenn er kommt. Ich denke, das ist eines der zentralen Ziele seines Kommens – den Antichrist zu besiegen, niederzuwerfen und zu stürzen.
Schlagen wir nun 2. Thessalonicher 2 auf und lesen wir ab Vers 1 und bis Vers 3:

„Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus…“

Das ist das Thema dieser Passage. Das Wort „Ankunft“ ist das griechische Wort parousia, das in aller Regel für die Wiederkunft des Herrn Jesus verwendet wird.

„…wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm [bei der die Gemeinde entrückt, d.h. nach oben geholt wird, um ihm zu begegnen], dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst [lasst euch nicht irritieren; lasst euch nicht täuschen], weder durch Geist [d.h. durch falsche Prophetien oder einen falschen Lehrer] noch durch Wort…“

…wie ja immer wieder prophetische Botschaften kursieren – zum Beispiel erst vor kurzem – in der es hieß, Jesus werde an einem bestimmten Datum wiederkommen. Ich staune schon sehr darüber. Ich weiß nicht, ob diese Dinge überall kursieren, aber in den USA haben es viele, viele Christen geglaubt. Das zeigt mir, wie abgrundtief und erschreckend die Unwissenheit zumindest der amerikanischen Christen oft ist. Ich weiß nicht, ob die Christen in anderen Nationen viel besser sind – das kann ich nicht sagen. Aber es waren wirklich tausende Menschen, die diesem Lehrer glaubten, der sagte, Jesus werde an Rosh Hashana wiederkommen, dem jüdischen Neujahrsfest. Ich glaube nicht, dass es ihnen recht peinlich ist, dass er nicht kam. Das ist ja das Erstaunliche – sie können einfach weitermachen und glauben immer wieder solchen Leuten, obwohl sie schon erlebt haben, wie grundfalsch das doch ist.

Ich verstehe jedenfalls sehr gut, warum Paulus das hier schreibt:

„…dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns…“

Seht ihr, wie dreist Satan ist: Er war dazu fähig, Menschen dazu zu veranlassen, im Namen von Paulus Briefe zu schreiben und sie mit Paulus’ Namen zu zeichnen, so als hätte Paulus selbst sie geschrieben.

Ich hatte einmal einen Freund, einen geistlicher Leiter, der heute immer noch ein Freund von mir ist. Wenn ich euch den Namen nennen würde, würden ihn die meisten von euch kennen. Als er Pastor einer Gemeinde war, verbreitete er immer seine eigenen Lehrkassetten. Eine bestimmte Gruppierung, die eine Irrlehre vertrat, bekam seine Kassetten in die Finger und nahm auf der noch leeren zweiten Seite ihre eigenen Lehren auf und gab sie, ohne irgendetwas zu sagen, an meinen Freund zurück. Und als die Gemeinde dann die Kassetten mit der Lehre des Pastors verlieh, verlieh sie damit automatisch auf denselben Kassetten gleichzeitig auch die Irrlehre dieser Gruppierung. Versteht ihr? Meint ja nicht, Satan sei nicht dreist; er ist sehr dreist, sehr, sehr dreist.

Lesen wir weiter:

„…[lasst euch nicht täuschen] als ob der Tag des Herrn da wäre.“

Manche Leute lehrten schon damals, der Tag des Herrn sei bereits gekommen.

„Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe!“

Und das möchte ich jedem einzelnen von euch auch zurufen! O dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe!

„Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen [ist]…“

Das Wort „Abfall“, griechisch apostasia, bedeutet Abfall bzw. Abtrünnigkeit vom Glauben. Es bezeichnet eine bewusste Ablehnung der offenbarten Wahrheit. Ich denke, wir leben in einer Zeit des Glaubensabfalls. Ich werde später noch darauf zu sprechen kommen.

„…es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens…“

Das sind zwei weitere Titel des Antichristen. Er ist der „Mensch der Gesetzlosigkeit“. Er ist die oberste Verkörperung der Rebellion des Menschen gegen Gott und der Ablehnung der Gesetze Gottes. Und er ist der „Sohn des Verderbens“, derjenige, der auf eine Ewigkeit in Verlorenheit zugeht.

Es ist interessant, dass im Neuen Testament nur eine andere Person auch noch „Sohn des Verderbens“ genannt wird. Wisst ihr, wer das ist? Judas Ischariot. Er war ein falscher Apostel. Das bedeutet also auch wieder, dass diese Person, wenn sie ihr Wirken beginnt, in irgendeiner Weise mit der christlichen Kirche assoziiert sein wird. Ich persönlich glaube, dass er aus charismatischen Kreisen kommen wird, dass er hyper-charismatisch sein wird. Ich meine es wirklich so, wie ich es sage!

Lesen wir weiter:

„…der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt…“

Weiter brauchen wir für den Augenblick nicht zu lesen. Wir haben hier also drei verschiedene Namen für ein und dieselbe Person: der Antichrist, der Mensch der Gesetzlosigkeit und der Sohn des Verderbens. Und in Offenbarung 13 finden wir noch einen weiteren wichtigen Namen. Schlagen wir Offenbarung 13 auf und lesen wir ab Vers 1. Das ist Teil der Vision, die Johannes hatte.

„Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie die eines Bären und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.“

Wer ist der Drache? Das ist Satan. Darüber besteht kein Zweifel. Hier wird also eine Person beschrieben, die aufstehen wird und der Satan seine Macht verleihen wird. Warum wird Satan dieser Person seine Macht verleihen? Weil diese Person dadurch in die Lage versetzt werden wird, die Vorherrschaft über die gesamte Menschheit zu erlangen und die gesamte Menschheit entweder dazu überreden oder zwingen wird, das zu tun, was Satan am allermeisten möchte, nämlich ihn anbeten. Versteht ihr? Das ist sein Ziel und auf dieses Ziel arbeitet er geduldig und beharrlich schon seit vielen vielen Jahrhunderten hin und in dieser Zeit ist er der Erreichung seines Ziels schon sehr nahe gekommen.

Lesen wir weiter:

„Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tod geschlachtet. Und seine Todeswunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her.“

Hier wird eine falsche bzw. vorgespiegelte Auferstehung beschrieben. Ich weiß nicht, ob diese Person einem Attentat zum Opfer fallen wird. Aber sie wird ganz offensichtlich tot sein und dann wieder ins Leben zurückkehren.

Was wäre in Amerika geschehen, wenn John F. Kennedy nach dem Anschlag wieder ins Leben zurückgekommen wäre? Dann hätte es nicht mehr viele Leute gegeben, die sich nicht mit Haut und Haaren an John F. Kennedy verkauft hätten.

Weiter mit Vers 4:

„Und sie [die Menschen auf Erden] beteten den Drachen an [das ist Satan], weil er dem Tier die Macht gab, und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm kämpfen?“

Das ist der vierte Titel des Antichristen – „das Tier“. Im Griechischen steht hier ein Wort, das eine wilde Kreatur bezeichnet, ein Raubtier wie ein Leopard oder ein Löwe oder etwas Ähnliches.

In der Offenbarung wird ganz bewusst ein Gegensatz zwischen zwei Personen hergestellt und zwar zwischen dem wilden Tier, das Satans Herrscher ist, und dem Lamm, das Gottes Herrscher ist. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir alle dies nicht vergessen – dass wir in unserem Geist nicht die Natur des Tiers fördern und pflegen, sondern dass wir die Natur des Lammes in uns fördern und pflegen müssen. Als der Heilige Geist zu Beginn des Wirkens Jesu auf ihn herabkam und nach jemandem suchte, auf dem er sich niederlassen konnte, nach welcher Natur suchte er da? Nach der des Lammes! Johannes der Täufer sagte: „Siehe, das Lamm Gottes!“ Und auf ihn kam der Geist Gottes herab.

Der Weg des Kreuzes

Ich denke, das ist ein sehr großes Thema, das jeden einzelnen von uns betrifft, denn in unserer Welt heutzutage wird intensiv gekämpft und es gibt es einen heftigen Wettbewerb. Die Menschen sind so extrem und gewalttätig, dass es nicht viel braucht, bis die Natur des Tiers anfängt, uns zu unterwandern und zu prägen. Doch Gott möchte in uns die Natur des Lammes sehen.

Sehen wir uns das Bild vom Lamm in Offenbarung 5 an. Wir könnten hier einige Passagen lesen, aber wir werden nur ein paar Stellen herausgreifen und lesen ab Vers 5. Johannes hatte diese Vision gehabt von einer Schriftrolle in der Hand Gottes und es war niemand da, der für würdig befunden wurde, diese Schriftrolle zu öffnen. Deshalb fing Johannes an zu weinen. Dann heißt es hier im Text:

„Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.“

Das ist wirklich dramatisch, denn Johannes ging eigentlich davon aus, dass er einen Löwen sehen wird. Doch was sah er? Vers 6:

„Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet…“

Der Löwe ist also ein Lamm. Das ist ein ganz bewusster Widerspruch. Gottes eingesetzter Herrscher hat nicht die Natur des Tiers, sondern die Natur des Lammes. Und er ist hoch erhoben über alle anderen, weil er sein Leben hingegeben hat, weil er sich gedemütigt hat, weil er den Weg der Sanftmut und Demut ging, weil er sich denen, die ihn verhafteten und ihn verfolgten, nicht widersetzte. Ich glaube wirklich, dass die Gemeinde Jesu in unserer heutigen Zeit genau dieselbe Natur wird haben müssen. Ich glaube nicht, dass das einfach sein wird.

Ich möchte euch hierzu einen Gedanken mitgeben, einen Gedanken, der nicht sonderlich populär ist. Ich denke, die Gemeinde könnte auf demselben Weg nach Hause gehen wie ihr Herr – nämlich über das Kreuz. Ich denke, wir werden erobern, indem wir kapitulieren. Gottes Kraft wird in unserer Schwachheit zur Vollendung kommen. Ich glaube, das ist eine Lektion, die wir alle werden lernen müssen.

Und es wird heutzutage in der Gemeinde Jesu viel darüber gelehrt, was wir alles tun können und welche Vollmacht wir haben und was der Glaube alles ausrichten kann, aber ich glaube, dass damit nur der natürliche Mensch, die fleischliche Natur, aufgeblasen wird. Und diese Natur muss gekreuzigt werden, bevor wir in die Absichten, die Gott mit uns hat, überhaupt hineinkommen können.

Wir könnten uns jetzt noch die Anbetung des Lammes ansehen, aber das könnt ihr zu Hause selbst nachlesen. Gehen wir vielmehr zu Offenbarung 13 zurück und sehen wir uns einige Auszüge aus der Schilderung an, die wir dort finden. Wir haben gesehen, dass die Menschen das Tier anbeteten. Sie waren alle davon überzeugt, dass es hoffnungslos sei, gegen das Tier Krieg zu führen.

Wer weiß, wie das alles zustande kommen wird, aber nehmen wir nur einmal an, es käme ein Weltherrscher an die Macht, der Gewalt über alle Atomwaffen hätte und niemand anderem wäre es mehr erlaubt, Atomwaffen zu haben – dann würde niemand Krieg gegen ihn führen. Es wäre reinster Selbstmord, diesen Gedanken überhaupt in Betracht zu ziehen. Ich sage nicht, dass das geschehen wird, aber ich möchte euch darauf hinweisen, dass uns die Situation, die hier beschrieben wird, sehr bald bevorstehen könnte.

Weiter in Offenbarung 13, Vers 6:

„Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, um seinen Namen und sein Zelt und die, welche im Himmel wohnen, zu lästern.“

Er ist es, der Gott offen herausfordert. Er ist kein geheimer Feind, sondern er droht dem allmächtigen Gott ganz offen mit der Faust. Und wieder ist auch das eine Haltung, die uns heute nicht unbekannt ist.

„Und es wurde ihm gegeben…“

Von wem? Ich nehme an von Gott. Ein wirklich erschreckender Gedanke!

„Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen…“

Wer sind die Heiligen? Ich denke, das sind wir. Ich hoffe, das sind wir. Und doch, wenn ich sage „Ich hoffe es“, ist das eine sehr zwiespältige Hoffnung. Ich meine: Ich möchte ein Heiliger sein, aber möchte ich auch, dass das Tier Krieg mit mir führt? Nun, vielleicht müssen wir uns zwischen den beiden Optionen entscheiden.

„Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden.“

Ich möchte euch mit alledem nahe bringen und einschärfen, dass das Christentum kein leichter und einfacher Sieg ist. Ich denke, in gewisser Weise ist die Bereitschaft, scheinbar überwunden zu werden, Bestandteil unseres Glaubens – offensichtlich überwunden zu werden, aber nicht wirklich besiegt!

Jesus kümmert sich nicht um die Meinung dieser Welt. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht? Wann erschien er das letzte Mal in der Öffentlichkeit? Als Leiche, die an einem Kreuz hing. Er hat nie versucht, dieses Erscheinungsbild zu korrigieren; er ist kein zweites Mal gekommen – außer zu Menschen, die an ihn geglaubt haben. Wie sehr kümmern wir uns um die Meinungen der Welt? Sind sie uns wichtiger als das? Paulus sagte: „Mir aber sei es fern, mich zu rühmen als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“

Lesen wir etwas weiter. Vers 8:

„Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an.“

Was für eine dramatische Aussage! Die ganze Menschheit wird ihn anbeten außer denen, die Gott für sich selbst auserwählt hat, deren Namen im Buch des Lebens des Lammes stehen von Grundlegung der Welt an.

Dann begegnen wir dieser anderen, sehr finsteren Person, die wir hier nur kurz streifen wollen, das zweite Tier. Lesen wir weiter in Vers 11:

„Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen; und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm, und es redete wie ein Drache.“

Es sah aus wie ein Lamm, hatte aber die Stimme eines Drachen. Ich glaube, das ist eine religiöse Person. Ganz allgemein gesprochen wird diese Person als „der falsche Prophet“ bezeichnet. Ich glaube, dass falsche Religion sich mit einem falschen Messias verbünden wird. Ich sage euch, dass dies meines Erachtens bereits jetzt geschieht, beispielsweise in China, wo sich die „offizielle Bewegung für ein freies Selbst“ unter der Führung von Bischof Ding gerade voll und ganz mit dem atheistischen, kommunistischen Regime zusammengetan hat und vor allem die wahren Christen verfolgt.

Ich denke, in etwa dasselbe geschah auch in der Sowjetunion, wo das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche sich voll und ganz hinter Stalin stellte – und heute ist es ihnen sehr peinlich und sie sind in großen Nöten, wie sie dazu Stellung nehmen sollen. Ich glaube, dieser politische Führer wird die Bedeutung von Religion zu schätzen wissen und mit Religion in ihrer falschen Form kooperieren, um so seine eigene Macht zu stützen.

„Und die ganze Macht des ersten Tieres übt es vor ihm aus, und es veranlasst die Erde und die auf ihr wohnen, dass sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde.“

Wir können nicht im Detail darauf eingehen, aber ist euch diese falsche Dreieinigkeit aufgefallen? In der Kirchengeschichte gab es im Mittelalter, als man noch Lateinisch sprach, einen Spruch und der lautete: „Diabolos Simia Dei“, der Teufel ist der „Nachäffer Gottes“. Es fällt ihm eigentlich nie etwas völlig Neues ein. Er kann nichts anderes tun als eine schlechte Kopie von dem zu machen, was Gott getan hat. Doch hier haben wir eine falsche, nachgemachte Dreieinigkeit. Versteht ihr? Satan, das Tier und der falsche Prophet. Und sie schaffen ein Bild, das in gewisser Weise die falsche Gemeinde ist.

Gehen wir abschließend noch einmal zurück zu 2. Thessalonicher 2. Wir greifen diesen Schlüsselvers noch einmal auf, der da lautet:

„Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag [der Tag der Wiederkunft des Herrn] kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens…“

Wie gesagt, steckt hinter dem Begriff „Abfall“ ein griechisches Wort, von dem sich unser Fremdwort „Apostasie“, also Glaubensabfall, ableitet. Es bezeichnet in erster Linie die bewusste Ablehnung offenbarter Wahrheit. Ich möchte euch sagen, dass wir heute in unserer Welt überall von Glaubensabfall umgeben sind. Im Lauf der Jahrhunderte gab es immer wieder Kirchenführer und Christen, die böse und unmoralisch und habgierig waren; aber dennoch haben sie die großen grundlegenden Wahrheiten des christlichen Glaubens nicht geleugnet. Ja, diese Wahrheiten waren es sogar, mit denen sie ihre eigene Machtposition stärkten.

Doch in diesem Jahrhundert – und ich denke, es hat in Deutschland begonnen – haben wir meiner Einschätzung nach Kirchenführer bzw. offizielle Repräsentanten der Kirchen und des Christentums, die alle großen grundlegenden Wahrheiten des christlichen Glaubens leugnen: die Göttlichkeit Jesu, seine jungfräuliche Geburt, seinen Sühnetod, seine körperliche Auferstehung und seine Wiederkunft. Viele dieser Personen bekleiden ehrenhafte Positionen voller Autorität in der bekennenden christlichen Kirche. In Großbritannien haben, wie ich meine, zwei Drittel der Bischöfe der anglikanischen Kirche im Grunde jenen Statements zugestimmt, die ursprünglich vom Bischof von Durham kamen. Ich denke da an niemand Speziellen; ich weise einfach nur darauf hin, dass dies ein Merkmal dieses Jahrhunderts ist, das es, wie ich glaube, in keinem der früheren Jahrhunderte je gegeben hat. Ich glaube, dass wir es jetzt bereits mit dieser Apostasie, mit diesem Abfall vom Glauben, zu tun haben. Und die Gemeinde Jesu ist ein Bollwerk gegen den Irrtum. Deshalb muss Satan erst in die Gemeinde Jesu eindringen, bevor er mit seinem Irrtümern richtig durchbrechen kann.

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