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Bild: Hmbr/WikiCommons

Wir beginnen mit einer Proklamation aus der Heiligen Schrift. Sie stammt aus Psalm 129,5-6. Ich werde später in meiner Botschaft noch einmal auf diese Verse zu sprechen kommen.

„Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! Mögen sie sein wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt, [ehe es groß wird] ...“

Ein kurzer Kommentar zu diesem „Gras auf den Dächern“. Niemand im Nahen Osten pflanzt Gras auf dem Hausdach. Zu meiner großen Überraschung stellte ich fest, dass man das in Norwegen sehr wohl tut. Wie dem auch sei - im Nahen Osten wächst Gras auf den Hausdächern aus Samen, die dort hingeweht werden und dann recht schnell zu treiben beginnen; aber das Gras hat keine Wurzeln und verdorrt, ehe es groß wird. Alle, die Zion hassen, werden wie dieses Gras auf dem Hausdach sein. Sie werden verdorren, ehe sie groß werden. Und ich möchte eines voraussagen: Sollte es jemals einen Palästinenserstaat geben, wird er wie Gras auf dem Hausdach sein. Er wird verdorren, ehe er groß wird.

Wie viele von euch möchten gerne eine Prophetie aus dem Alten Testament sehen, die etwa 2500 Jahre alt ist, aber sich derzeit tatsächlich vor unseren Augen erfüllt? Wie viele von euch möchten das? Nun, schlagen wir Jeremia 31,10 auf:

„Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln [Wenn hier von 'Inseln' die Rede ist, dann steht in meiner Bibel in den Anmerkungen der Begriff 'Küstenland'. Wie ich es verstehe, sind damit alle Teile der Welt gemeint, die am Meer liegen. Florida ist definitiv ein 'Küstenland'. Und Gott sagt, etwas soll in den Küstenländern der Erde verkündet werden. Was ist das?]: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde!“

Gott hat also schon vor 2500 Jahren festgelegt, dass diese spezielle Botschaft in allen Nationen der Erde verkündet werden soll. Es ist eine Botschaft an die Nationen: „Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen...“, also auch an die Vereinigten Staaten oder Deutschland. Und ich bin heute hier, um euch zu verkünden: „Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde!“

Das ist also eine Erfüllung von Jeremia 31,10. Dieser Vers erfüllt sich hier und jetzt vor euren Augen und Ohren. Wenn Ruth und ich, wie wir das immer wieder tun, diese Bibelstelle gemeinsam proklamieren, dann bringen wir sie auf den neuesten Stand. Denn als Jeremia sagte: „... wird es wieder sammeln...“, war das vor 2500 Jahren. Heute sagen wir: „... ist er dabei, es zu sammeln...“, also: „Der Israel zerstreut hat, ist dabei, es zu sammeln, und wird es hüten und bewahren wie ein Hirte seine Herde...“ Dieses Wort „hüten“ kann man auch mit „schützen“ übersetzen.

Hier haben wir also die Garantie dafür, dass Gott ungeachtet des politischen Drucks und der aufflammenden Gewalt das wieder gesammelte Israel beschützen wird. Das bedeutet nicht, dass sie nicht werden kämpfen müssen, dass keine Menschen ums Leben kommen werden, dass es kein Leid geben wird; doch inmitten von alledem wird Gott Israel beschützen, wie ein Hirte seine Herde beschützt.

Wir leben in einer Zeit, in der absolut niemand weiß, was im natürlichen Bereich morgen in Israel geschehen wird. Dort könnte innerhalb von 24 Stunden ohne Vorwarnung ein Krieg ausbrechen. Aber ungeachtet dessen, was geschieht, gilt: „Der Israel zerstreut hat, ist dabei, es zu sammeln, und wird es hüten und bewahren...“ Beachtet, dass dieselbe Person, die Israel zerstreute, es auch bewahrt. Wer hat Israel zerstreut? Gott. Wer wird es bewahren? Gott. Wir haben hier also eine absolute Garantie.

Wie haben in Israel liebe Freunde, jüdische Freunde, gläubige Juden, und es ist ganz natürlich, dass sie sehr aufgeregt mitverfolgen, wie sich die Dinge in politischer Hinsicht entwickeln. Aber wir dürfen unsere Augen nicht von dieser einen zentralen Tatsache abwenden: „Der Israel zerstreut hat, ist dabei, es zu sammeln, und wird es hüten und bewahren...“

Ich wurde gebeten, heute darüber zu sprechen, was wir Israel schuldig sind. Ich bin kein Jude. Bis zu meinem 25. Lebensjahr hatte ich kaum Kontakt mit Juden. Ich hatte zwei jüdische Freunde auf dem College, aber die waren so angepasst, dass einem gar nicht mehr aufgefallen wäre, dass sie Juden sind, außer an ihren Namen.

Dann griff der Herr in souveräner Art und Weise in mein Leben ein, brachte mich nach Israel und involvierte mich in einer sehr tiefen und persönlichen Art und Weise mit Israel. Ich wurde Adoptivvater von acht Mädchen, von denen sechs jüdisch waren. Meine damalige Frau, eine Dänin, war auch Mitglied dieser Familie, und wir hatten noch ein arabisches Hausmädchen. Es war also insgesamt ein Haushalt mit 11 Personen, und ich war der einzige Mann. Und ich war im keinerlei Weise auf so etwas vorbereitet oder eingestellt gewesen, denn ich war als Einzelkind ohne Geschwister groß geworden. Mädchen waren für mich etwas sehr Mysteriöses. Ich glaube, das sind sie nicht mehr... o doch, sie bleiben etwas Mysteriöses.

Doch auf dieser Grundlage möchte ich als Nichtjude sagen, dass ich jeden geistlichen Segen, den ich jemals in meinem Leben bekommen habe, einem einzigen Volk verdanke - dem jüdischen Volk. Ich möchte euch eine sehr einfache biblische Begründung dafür geben: Hätte es kein jüdisches Volk gegeben, gäbe es keine Patriarchen, keine Propheten, keine Apostel, keine Bibel und keinen Heiland. Wie viel Heil hätten wir ohne diese fünf Dinge: die Patriarchen, die Propheten, die Apostel, die Bibel und der Heiland? Ob ihr das nun anerkennt oder nicht - und einige Leute wollen das nicht anerkennen - es ist so: Wir, die wir keine Juden sind, verdanken jeden echten geistlichen Segen, den wir jemals empfangen haben, dem jüdischen Volk.

Jesus sagt in Johannes 4,22: „Das Heil ist aus den Juden...“ Das ist eine einfache historische Tatsache. Manche Leute könnten darüber zornig werden und sie werden es auch. Manche Leute möchten das gerne leugnen, aber es bleibt eine unumstößliche Tatsache: „Das Heil ist aus den Juden...“ Hätte es nie Juden gegeben, hätte keiner von uns je das Heil erlangt. Wir verdanken unser gesamtes Heil diesem einen Volk, dem jüdischen Volk.

Es ist aber nicht nur so, dass wir nur hier auf Erden in der Schuld des jüdischen Volkes stehen: Wenn wir es durch die Gnade Gottes jemals in den Himmel schaffen, werden wir dort eine sehr jüdische Atmosphäre und eine sehr jüdische Umgebung vorfinden. Als beispielsweise Johannes in Offenbarung 5,5 in den Himmel entrückt wurde und inmitten von Engeln und inmitten der Ältesten und all jener stand, die den Herrn anbeteten, hörte er jemanden sagen: „Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?“ Und er weinte, weil niemand da war, der diese wunderbare Schriftrolle öffnen konnte. Und dann sagte einer der Ältesten zu ihm:

„Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.“

Jesus wird uns hier also in Ewigkeit mit diesen beiden Titeln präsentiert: die Wurzel und der Nachkomme Davids und der Löwe aus dem Stamm Juda. Das sind also keine zeitlichen oder vergänglichen Dinge, die nur zu seinem 33-jährigen Leben hier auf Erden gehört hätten. Das sind ewige Fakten über unseren Erlöser. Er ist die Wurzel und der Nachkomme Davids [und ihr erinnert euch, dass David Jude war] und er ist der Löwe aus dem Stamm Juda.

Diese Worte allein bedeuten euch vielleicht nicht so viel, wie sie sollten, weil euch wahrscheinlich nicht bewusst ist, was hinter dieser Formulierung steckt. Doch das hebräische Wort für „Juda“ lautet Yahuda. Und das Wort für „Jude“ lautet Yahudi. Nur ein Buchstabe ist anders. Mit anderen Worten: Jude sein, heißt, vom Stamm Juda zu sein. Jesus identifizierte sich also nicht nur 33 Jahre lang mit dem jüdischen Volk. Er identifiziert sich in Ewigkeit mit dem jüdischen Volk.

Und er ist das Lamm auf dem Thron; vergesst aber nicht, dass er auch der Löwe ist. Und für jene, die ihn und sein Volk ablehnen, wird dieser Löwe eines Tages brüllen und gegen seine Feinde vorgehen. Es ist höchst gefährlich, nicht mit Gottes Absichten für Israel übereinzustimmen.

In Offenbarung 21,12-14 finden wir schließlich eine Beschreibung des „Neuen Jerusalem“, das, meiner Meinung nach, das Ziel jedes Einzelnen von uns sein sollte, der ein überzeugter Christ ist. Aber wenn wir in das Neue Jerusalem kommen, werden uns einige Dinge daran auffallen. Wir lesen ab Vers 12:

„Und [die Stadt] hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, welche die der zwölf Stämme der Söhne Israels sind ...“

Man kann also nicht in das Neue Jerusalem hineingehen, ohne unter einem jüdischen Namen hindurchzugehen, denn sie alle haben jüdische Namen.

Dann heißt es in Vers 14:

„Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.“

Das sind alles jüdische Namen.

Sobald du dich also dem Neuen Jerusalem näherst, wirst du mit 24 jüdischen Namen konfrontiert werden. Ist dir das peinlich? Ich frage mich, wie es wohl Antisemiten im Neuen Jerusalem gehen wird? Alles im Neuen Jerusalem ist markant, prägnant und auffällig jüdisch.

Wir sind Nichtjuden. Ihr versteht, weshalb wir den Begriff „Nichtjuden“ verwenden? Manche Leute wundern sich vielleicht darüber, aber „Heiden“ sind Menschen, die keine Christen sind. „Nichtjuden“ sind Menschen, die keine Juden sind. Du kannst ein christlicher Nichtjude sein. Gott hat sich eine Nation für sich selbst ausgesondert - Israel, das jüdische Volk. Und sie sind ein Volk. Der Rest sind Nichtjuden. Ich bin Nichtjude. Ich bin ein christlicher Nichtjude. Ich bin ein nichtjüdischer Gläubiger an Jesus, und die meisten von euch fallen in diese Kategorie.

Wir als Nichtjuden verdanken also dem jüdischen Volk jeden geistlichen Segen, den wir je empfangen haben. Du entgegnest nun vielleicht: „Nun, dann hätten im Verlauf der gesamten Menschheitsgeschichte die nichtjüdischen Christen alles in ihrer Macht Stehende unternehmen sollen, um diese ihre Schuld anzuerkennen und zurückzuzahlen.“ Wir könnten sie niemals zurückzahlen, aber zumindest könnten wir sie anerkennen. Doch in Wirklichkeit ist genau das Gegenteil geschehen, und das ist eine der tragischsten Tatsachen der Geschichte.

Ungefähr vom Jahr 400 - auch wenn es schon davor begonnen hat - bis in unser jetziges Jahrhundert waren Leute, die sich zum Christentum bekennen, die schlimmsten Verfolger und erbittertsten Feinde des jüdischen Volkes. Den meisten von euch sind diese Tatsachen gar nicht bewusst. Es gibt einige Seiten der Geschichte, die die christliche Kirche herausgerissen hat. Sie liest sie nicht. Aber ihr müsst wissen, dass das jüdische Volk genau diese Seiten auswendig gelernt hat. Und wenn ihr in der Haltung einiger Juden gegenüber den Christen eine gewisse Kälte wahrnehmt, dann denkt daran, dass wir auf 16 Jahrhunderte Antisemitismus zurückblicken, die die Erklärung dafür liefern.

Ich möchte euch nun einige Fakten präsentieren. Ich beziehe mich dabei auf ein Buch, das nur in englischer Sprache erhältlich ist. Es heißt „The anguish of the Jews“ und stammt von einem Mann namens Edward Flannery. Es enthält einen sehr gründlichen und klaren Rückblick auf die Geschichte des christlichen Antisemitismus. Es ist sehr bemerkenswert, dass der Autor ein römisch-katholischer Priester ist. Ich sage deshalb, dass dies bemerkenswert ist, weil für die meisten jüdischen Menschen die katholische Kirche der Inbegriff des Antisemitismus ist. Dieses Buch ist keine leichte Lektüre. Anderseits wird sie euch die Augen für Dinge öffnen, von denen ihr so gut wie überhaupt keine Ahnung habt, die aber für die Geschichte der Gemeinde Jesu und für unsere geistliche Situation sehr relevant sind. Ich möchte dazusagen, dass ich den Autor nicht kenne und auch nicht mit dem Verlag in Kontakt stehe. Ich bin in keinerlei Weise am Verkauf dieses Buchs finanziell beteiligt. Aber wenn es für euch das tun wird, was es für mich getan hat, dann wird es euch die Augen für einige entsetzliche Fakten öffnen.

Wir Christen im englischsprachigen Raum bezeichnen einen christlichen Einsatz oder eine Evangelisation recht häufig als „crusade“, also „Kreuzzug“. Ich persönlich werde dieses Wort nie freiwillig verwenden, weil die Kreuzzüge und die Kreuzfahrer mit zu den furchtbarsten und grausamsten Verfolgern des jüdischen Volkes zählen. Sie waren der Meinung, es sei ihre Verantwortung, den Muslimen die heiligen Stätten Jerusalems wieder zu entreißen. Mit diesem Ziel vor Augen brachen sie von Europa aus auf. Doch unterwegs sagten sie sich: „Wir könnten doch auch gleich noch generell etwas gegen die Feinde des Kreuzes unternehmen.“ Deshalb verübten sie auf ihrem Weg nach Jerusalem Massaker an Tausenden von Juden. Als sie in Jerusalem angekommen waren, gingen sie rücksichtslos gegen Muslime und Juden vor. Geht also nie in den Nahen Osten und macht einen crusade - glaubt mir, ihr werdet nicht willkommen geheißen werden.

Eine der Vorgehensweisen der Kreuzfahrer bestand darin, die gesamte jüdische Bevölkerung eines Ortes in der Synagoge zusammenzutreiben - Männer, Frauen, Kinder und Babys - und dann die Synagoge mitsamt den Menschen niederzubrennen. Sie verbrannten die Juden also bei lebendigem Leib in ihrer Synagoge. Und während die Synagoge brannte, knieten sie vor dem Gebäude im Kreis nieder und sangen die lateinische Hymne: „Te Deum laudamus.“ - „Wir loben dich, Gott.“ Das war ihre Vorstellung davon, wie man Gott dient.

Eine Wurzel dieser Geschichte des christlichen Antisemitismus ist eine bestimmte Lehre. Das ist eines der offenkundigsten Beispiele in der Geschichte dafür, dass falsche Lehre katastrophale Auswirkungen haben kann. Es ist wichtig, dass wir die richtige Lehre haben. Dieser Frage nach der richtigen Lehre sollten wir nicht gleichgültig gegenüberstehen.

Etwa Mitte des zweiten Jahrhunderts, aber auf jeden Fall Ende des vierten Jahrhunderts, war eine Lehre entwickelt worden, die man innerhalb der Kirche mehr oder weniger akzeptiert hatte; diese Lehre besagte, die Kirche, die Gemeinde Jesu, sei das „Neue Israel“. Verschiedene Leute, darunter auch Augustinus, bekannten sich zu dieser Lehre. Aus diesem Grund wurde daraus eine sehr wichtige Lehre, die tief in der christlichen Theologie verwurzelt ist. Ich muss sagen, dass sie absolut unkorrekt ist. Die Kirche bzw. die Gemeinde ist nicht Israel. Das ist einer der größten Stolpersteine auf dem Weg der Gemeinde Jesu.

Ich studierte an der Universität Cambridge. In Cambridge gibt es derzeit, soweit ich weiß, vier theologische Hochschulen und sieben anglikanische Kirchen. Und nur in einer dieser Kirchen distanziert man sich von dieser „Ersatztheologie“, wie sie genannt wird! Mit anderen Worten: Der Mehrheit der Geistlichen und geistlichen Leiter, die in Großbritannien ausgebildet werden, wird gelehrt, Gott habe Israel fallen gelassen, sie seien nicht mehr Gottes Volk, und die Kirche habe sie ersetzt und sei das neue Israel geworden. Doch das ist schlicht und einfach unbiblisch.

In meinem Buch „Die Zukunft Israels und der Gemeinde“ führe ich alle Passagen im Neuen Testament auf, in denen das Wort „Israel“ oder „Israelit“ vorkommt - nicht einfach nur pauschal, sondern ich gehe jede einzelne Stelle durch und zeige, dass es von den 76 Fällen, in denen das Wort vorkommt, nur zwei Fälle gibt, in denen man den Sachverhalt unter Umständen so verstehen könnte, dass mit dem Begriff „Israel“ die Kirche gemeint sein könnte. Ich glaube zwar nicht, dass es de facto eine solche Stelle gibt, aber aus einer pervertierten Logik heraus könnte man zwei von 76 Fundstellen so deuten, als würde das Neue Testament mit dem Wort „Israel“ die Gemeinde meinen. Ich glaube nicht, dass dies der Fall ist. Ich glaube, dass das ganze Neue Testament hindurch eine klare Unterscheidung getroffen wird. Ich glaube, dass dies der Ursprung vieler Verwirrungen ist.

Als Brite habe ich ganz persönlich das Gefühl, dass echte Erweckung erst dann nach Großbritannien kommen wird, wenn diese Lüge getilgt worden ist. Ich glaube, das Schicksal Großbritanniens als Nation hängt von einem richtigen Verständnis von Israel und von den Absichten Gottes ab. Ich glaube, dasselbe könnte auch für die Vereinigten Staaten gelten. Ich werde später noch näher darauf eingehen.

In diesem Buch „Die Zukunft Israels und der Gemeinde“ führe ich auch verschiedene Passagen auf, in denen Gott in der Bibel seinen Eid schwor. Er sprach nicht nur, sondern er schwor, dass er das Land Israel dem Volk Israel in einem ewigen Bund zum ewigen Besitz geben werde. Was glaubt ihr, wie oft dies in der Bibel steht? Dreimal oder viermal? Fünfmal oder sechsmal? Vielleicht zehnmal? Es sind insgesamt 46 Stellen in der Bibel, in denen es heißt, Gott habe geschworen, dieses Land - und es wird immer ganz spezifisch erklärt, was dieses Land ist - den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs als ewigen Besitz in einem ewigen Bund zu geben. Könnt ihr verstehen, warum in den Medien immer wieder ein solches Aufhebens um diesen kleinen Landstrich gemacht wird, in dem nur fünf Millionen Menschen leben? Fast täglich ist er in den Nachrichten. Wohin man auch reist, sei es nach Singapur, nach Neuseeland oder Deutschland - es macht keinen Unterschied. Die Medien sind voll davon. Was ist der Grund dafür? Der Grund dafür ist, dass es sich hierbei um einen ganz entscheidenden geistlichen Punkt handelt. Und der Feind Gottes und der Menschen, Satan, kämpft verzweifelt mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dafür, dass Israel davon abgehalten wird, sein Land zu besitzen.

Ich persönlich ziehe daraus eine sehr ernste Schlussfolgerung: Wenn sich irgend jemand dagegen stellt, dass das jüdische Volk sein Land und seine Stadt, Jerusalem, wiederbekommt, stellt sich diese Person, ob sie es weiß oder nicht, im Grunde gegen die Absichten Gottes und gegen die Wiederkunft Jesu. Die Bibel macht nämlich hinreichend deutlich, dass, wenn Jesus zurückkehrt, das jüdische Volk in seinem Land und im Besitz seiner Stadt Jerusalem sein wird. Solange das nicht der Fall ist, kann Jesus nicht zurückkehren. Das ist also kein Randthema, sondern ein absolut entscheidendes und ausgesprochen dringendes Thema.

Und ich befürchte, dass sehr viele Christen betrogen werden, was dieses Thema anbelangt. Ich muss sagen, das meiste von dem, was ihr in den Medien über Israel hört, sind Lügen. Und es ist ein erschreckender Gedanke, dass die Medien so viel Einfluss haben, dass sie die Atmosphäre mit ihren Lügen vergiften können. Ich werde jetzt nicht näher auf Details eingehen, aber ich bin seit über fünfzig Jahren ein Augenzeuge dieser Dinge; was ich darüber sage, ist also keine graue Theorie.

Nun kommen wir zu etwas, das meines Erachtens eine der erschreckendsten Tatsachen der Bibel ist - die Tatsache, dass Gott alle anderen Nationen aufgrund dessen richten wird, wie sie Israel behandelt haben. Ich wiederhole das, weil es wichtig ist: Gott wird alle anderen Nationen auf der Grundlage dessen richten, wie sie Israel und das jüdische Volk behandelt haben. Ich möchte euch ein paar Beispiele hierfür nennen.

Joel 4,1-2:

„Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich die Gefangenen Judas und Jerusalems zurückbringe [Mit 'ich' ist Gott gemeint. Er spricht hier also von der Zeit, in der er, Gott, die Verbannten Israels zurückbringen wird. Das ist die Zeit, in der wir heute leben. Über diese Zeit sagt Gott:] dann werde ich alle Nationen versammeln und sie ins Tal Joschafat hinabführen ['Joschafat' heißt 'der Herr richtet']. Und ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen [also mit allen Nationen] wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und mein Land haben sie geteilt...“

Wenn Gott die Nationen richtet - und ihr findet ein anderes Bild dafür in Matthäus 25, wo Jesus auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt - wenn Gott die Nationen richtet, wird er sie auf der Grundlage dessen richten, wie sie Israel behandelt haben; und nicht nur das, sondern auch aufgrund dessen, was sie mit dem getan haben, was Gott als „mein Land“ bezeichnet. Er nennt es „mein Land“, weil es das Land ist, das sich Gott für sich selbst ausgesucht hat; aber er hat es auch im Rahmen eines ewigen Bundes Israel gegeben und aus diesem Grund ist es das Land Israels. Gott sagt, er werde die Nationen richten, die, wie er sagt, „mein Land geteilt“ haben. Es wird ja auch in der aktuellen Politik immer wieder davon gesprochen, Land zu teilen oder aufzuteilen. Genau darauf wird hier Bezug genommen. Gott sagt, er werde die Nationen richten, die für eine Aufteilung des Landes Israel verantwortlich sind. Das ist ein erschreckender Gedanke.

Am Ende des Ersten Weltkriegs übertrug der Völkerbund meiner Nation, Großbritannien, das Mandat für dieses Land. Dieses Mandat war ausdrücklich mit der Verantwortung verknüpft, sich darum zu kümmern, dass das jüdische Volk eine Heimat bekommt. Im Jahr 1922, also nur vier Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, teilte der damalige britische Innenminister Winston Churchill mit einem einzigen Federstrich 78 Prozent jenes Territoriums ab und machte daraus eine arabische Nation. Damals hieß sie „Transjordanien“, das heutige Jordanien. Somit waren vom gesamten Territorium bereits 78 Prozent weg. Und in Jordanien darf kein Jude leben, während es Arabern gestattet ist, in Israel zu leben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten die Vereinten Nationen das Land noch einmal. Am 29. November war ich in Jerusalem. Ich erinnere mich noch sehr genau an das, was damals geschah. Die Vereinten Nationen sprachen sich dafür aus, einen bestimmten Teil des verbliebenen Landes, es war vermutlich weniger, ja, beträchtlich weniger als die Hälfte dieses übrig gebliebenen Rests, für einen israelischen Staat vorzusehen. Man könnte also sagen, dass Israel im Vergleich zu dem, was ihm ursprünglich zugestanden wäre, letztendlich weniger als zehn Prozent des Territoriums bekam, das ihm hätte zugestanden werden sollen. Die Nationen haben das Land Israel geteilt.

Ich bin Brite und ich schäme mich nicht dafür, Brite zu sein, auch wenn die Briten einige Dinge getan haben, von denen ich mir wünschte, sie hätten sie nicht getan, und einige dieser Dinge wurden auch in diesem Teil der Welt getan.

Etwa 200 Jahre lang, von etwa 1750 bis etwa 1950, besaß Großbritannien eines der größten Weltreiche der Menschheitsgeschichte, das so genannte „Empire“. Ich erinnere mich noch daran, wie wir als Jungen in der Grundschule vor der Weltkarte saßen und uns alle Länder ansahen, die rosa eingefärbt waren, weil sie unter britischer Herrschaft standen. Glaubt mir, es gab nur wenige Teile der Erde, die nicht rosa eingefärbt waren. Damals war auch jenseits des Atlantiks das meiste rosa. Ganz Kanada war rosa, einige Karibikinseln, einige Länder in Südamerika, ein Großteil von Ostasien, Teile von China wie Hongkong - all das war rosa. Man musste schon ein wenig suchen, um etwas zu finden, das nicht rosa war. Ich will damit Folgendes sagen: Großbritannien kontrollierte damals eines der von seinem Territorium her größten Weltreiche der Geschichte. Und diese Kontrolle dauerte etwa 200 Jahre lang an. Es war kein kleines Reich. Großbritannien hatte nicht wenig Macht. Als ich geboren wurde, war Großbritannien ohne jeden Zweifel die führende Weltmacht.

Großbritannien ging siegreich aus den beiden Weltkriegen hervor. Das Empire hat den Ersten und den Zweiten Weltkrieg überlebt. Dann wurde es in den Jahren 1947 und 1948 mit der Frage konfrontiert, was mit „Palästina“, wie man es damals nannte, geschehen sollte - das war jedoch nie der richtige Name. Ich war zu jener Zeit Soldat in der britischen Armee und wurde dann aus der Armee entlassen. Ich spreche also von Dingen, die ich als Augenzeuge miterlebt habe. Die Vereinten Nationen hatten sich dafür ausgesprochen, aus diesem Stück Land einen jüdischen Staat zu machen. Die britischen Politiker, die dieses Territorium verwalteten, versuchten aufgrund des in Großbritannien recht stark vorhandenen Antisemitismus alles in ihrer Macht Stehende - bis auf einen offenen Krieg -, um die Gründung eines Staates Israel zu verhindern. Ich könnte euch Details nennen, aber das wäre wahrscheinlich nicht recht hilfreich.

Dieses riesige, erfolgreiche Empire war also mit diesem winzigen, kleinen, jungen Staat konfrontiert, in dem zur Zeit seiner Gründung vielleicht 600 000 Menschen lebten. Was geschah? Israel wurde geboren und das britische Empire zerfiel, ohne im Krieg besiegt worden zu sein. Viele Menschen erkennen diesen Zusammenhang nicht, aber das ist Ursache und Wirkung. Weil sich das britische Empire gegen Gottes Absichten für Israel stemmte, zerfiel dieses Empire. Heute gibt es kein Empire mehr.

Gott sagt in der eingangs zitierten Passage: „Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! Mögen sie sein wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt, [ehe es groß wird]...“ In diesen Versen wird keine Nationalität konkret genannt. Es ist eine Haltung gegenüber dem Volk Gottes und den Absichten Gottes. Zion zu hassen, ist kein Nationalismus, sondern Widerstand gegen Gott und Seine Absichten. Und alle, die Zion hassen, werden beschämt werden, verwirrt werden und zurückweichen. Das ist eine Tatsache. Die Geschichte hat das mehr als einmal gezeigt, und Gott ist absolut bereit, so etwas wieder zu tun. Du sagst vielleicht: „Aber das ist doch nur ein kleines Land mit etwa vier Millionen Juden und etwas mehr als einer Million Araber. Meinst du allen Ernstes, dass Nationen gestürzt werden können aufgrund ihrer Einstellung zu diesem kleinen Land?“ Meine Antwort ist ein definitives „Ja!“ Sie können und werden. Und die Vereinigten Staaten sind davon nicht ausgenommen.

Gott hat Amerika unter anderem deshalb gesegnet und Wohlstand geschenkt, weil es eine Zuflucht für das jüdische Volk war. Aber in den letzten Jahren, ohne näher auf politische Entwicklungen einzugehen, neigen die USA immer mehr dazu, sich den Absichten Gottes für das Land Israel entgegenzustellen.

Bei den vergangenen Wahlen, nicht bei diesen, sondern bei den vergangenen, weigerte ich mich, für Bush zu stimmen, obwohl ich in vielerlei Hinsicht Sympathien für das Programm seiner Partei hätte, weil Bush und Baker, was ihre persönliche Einstellung anbelangt, ausgesprochen antisemitisch waren. Baker war verantwortlich für einige ganz entsetzliche Aussagen über das jüdische Volk. Das wurde zwar nicht als offizielle Politik deklariert, aber diese Haltung war da.

Ich bin kein Experte in politischen Dingen. Mir scheint, dass Clinton persönlich kein Antisemit ist. Vielleicht irre ich mich, aber das amerikanische Außenministerium wird von Arabisten bestimmt, also von Leuten, deren Politik darauf beruht, die Ölreserven der arabischen Völker im Nahen Osten auszunutzen. Das hat zur Folge, dass es im Grunde nicht immer der Präsident ist, der diese Politik bestimmt. Sie wird vielmehr von Beamten bestimmt, die in ihren Positionen fest im Sattel sitzen und von ihrem Hintergrund her hartnäckig und konsequent antisemitisch eingestellt sind. Was wird daraus resultieren? Das wird euch vielleicht schockieren, aber ich denke, das Schicksal der Vereinigten Staaten wird davon bestimmt, wie ihre Beziehung zu Israel aussieht. Ich sehe die Dinge nicht so, dass ich sagen würde: Es kann doch nicht sein, dass dieser winzige Landstrich namens Israel eine Auswirkung auf diese große Nation mit 275 Millionen Einwohnern, mit den größten Ressourcen der Erde, aber auch mit den größten Schulden hat! Ich glaube sehr wohl, dass es das hat. Und ich glaube, es wird Auswirkungen haben. Ich glaube, eine wesentliche Voraussetzung für echte geistliche Erweckung in den Vereinigten Staaten ist eine richtige, biblische Haltung zu Israel.

Gott sagte durch den Propheten Sacharja zu den Nationen: „Wer euch - also Israel - antastet, tastet meinen Augapfel an.“ Nichts ist empfindlicher als der Augapfel. Dass wir unseren Augapfel schützen, geschieht ganz instinktiv. Gott sagt: „Jeder, der die falsche Haltung und die falsche Beziehung zum jüdischen Volk hat, verletzt den Augapfel Gottes.“ Das ist ein erschreckender Gedanke.

Ich möchte noch eine Passage aus Jesaja 60 vorlesen. Die ganze Passage hat 22 Verse. Ihr könnt sie euch selbst einmal durchlesen. Für mich ist absolut klar, dass Gott, wenn er in dieser Passage „du“ sagt, damit Zion, das jüdische Volk, den Staat Israel meint. Und er macht hier eine ganz erstaunliche Aussage. Sie ist so erstaunlich, dass ich mich oft gefragt habe: „Glaube ich das wirklich?“ Aber ich glaube das. Jesaja 60,12. Vergesst nicht, dass sich diese Worte an Zion richten:

„Denn die Nation und das Königreich, die dir nicht dienen wollen, werden zugrundegehen. Diese Nationen werden verheert werden, ja verheert.“

Ein erstaunliches Statement. Wisst ihr, Gott wirkt nicht immer dramatisch und gewaltig. Er prüft uns in kleinen Dingen. Was derzeit weltweit auf der politischen Bühne geschieht, ist, dass die Nationen über ihr eigenes Schicksal bestimmen. Sie wissen es nicht. Sie denken, sie würden über das Schicksal Israels bestimmen. Aber das liegt nicht in ihrer Hand. Das ist in Gottes Hand. Was sie bestimmen, ist ihr eigenes Schicksal, denn jene, die ihren stolzen, harten Nacken nicht vor den Absichten Gottes mit Israel beugen werden, werden zugrunde gehen. Ich habe diesen Vers schon oft gelesen und mich selbst oft gefragt: „Glaube ich das wirklich?“ Die Antwort lautet: „Ja!“ Ich werde ihn noch einmal lesen:

„Denn die Nation und das Königreich, die dir nicht dienen wollen, werden zugrundegehen. Diese Nationen werden verheert werden, ja verheert.“

Wie ich die Dinge sehe, geschieht in der Welt heute Folgendes: Die Nationen bestimmen über ihr eigenes Schicksal. Entweder sind sie „dafür“ oder „dagegen“.

Es ist interessant zu sehen, dass die meisten Nationen, die wir wohl als „kleine Nationen“ bezeichnen würden, eher „dafür“ sind. Costa Rica beispielsweise hat seine Botschaft immer in Jerusalem belassen. Es ist die einzige Nation, die sie nicht aus Jerusalem abgezogen hatte. Man würde nun nicht meinen, Costa Rica sei besonders wichtig, aber Gott hat das gesehen. Es gibt noch andere Nationen, die wir vielleicht als „neue Nationen“ bezeichnen könnten. Papua-Neuguinea ist sehr pro-israelisch eingestellt. Das ist bemerkenswert, da dieses Land doch viele tausend Kilometer entfernt ist.

Lance Lambert berichtete mir von einem bemerkenswerten Ereignis. Er hatte einen Freund, der vor etwa 15 Jahren nach China fuhr. Sein Freund war Christ, der an verschiedenen Gebetstreffen teilnahm, wo chinesische Christen zusammenkamen und beteten. Er verstand kein Wort Chinesisch. In einem Gebetstreffen betete ein Mann so leidenschaftlich, dass ihm die Tränen auf sein Hemd herabtropften. Lance Lamberts Freund wandte sich an den Übersetzer und fragte ihn: „Wofür betet denn dieser Mann?“ Er erwiderte: „Er betet für Israel.“ Das ist ein Wunder. Das ist etwas Übernatürliches. Dieser Mann hatte keinerlei Zugang zu irgendwelchen Erkenntnissen, die ihn im rein natürlichen Bereich dazu veranlasst hätten.

Vor einigen Jahren waren Ruth und ich in Kenia, ein Land, das ich sehr gut kenne. Dort trafen wir afrikanische Christen, die uns sagten: „Wir beten mit großem Ernst für Israel.“ Das taten sie nicht, weil sie dahingehend unterwiesen worden wären, sondern weil ihnen der Heilige Geist zeigte, wie sie beten sollen.

Ich denke, es wäre gut, wenn Ruth und ich dieses Thema so abschließen würden, wie wir es auch zu Hause zu tun pflegen. Wir sind Leute, die bestimmte Gepflogenheiten haben. Wisst ihr, wir führen ein sehr unregelmäßiges Leben. Seit wir zurückdenken können, waren wir nicht länger als zweieinhalb Wochen an ein und demselben Ort. Was regelmäßig in unserem Leben ist, beruht auf bestimmten Gepflogenheiten. So feiern wir beispielsweise jeden Morgen gemeinsam das Abendmahl - auch wenn ich nicht sage, dass jeder das tun muss. Aber für uns ist das wie ein Anker für den Tag. Wir beten auch jeden Morgen für das Geld für unseren Dienst, und, Preis dem Herrn, wir bekommen es immer - manchmal allerdings erst im letzten Augenblick. Wenn wir abends zu Bett gehen, beten wir für alle möglichen Dinge. Dann beten wir immer für Israel und für unsere Familie und machen unsere Abendproklamation, die ich einigen von euch in der Vergangenheit schon einmal nahe gebracht habe.

Heute werden wir euch zeigen, was wir für Israel proklamieren. Wenn ihr wollt, könnt ihr mitmachen. Wir beten dies nun schon seit etlichen Jahren, 365-mal im Jahr seit, sagen wir, zehn Jahren, also insgesamt 3650-mal. Eines der großen Geheimnisse, das Gott mir beigebracht hat, ist die Kraft der Proklamation. Es gibt keine effektivere Möglichkeit, die Kraft des Wortes Gottes in einer Situation freizusetzen als durch Proklamation. Wir haben das in unserem eigenen Leben erfahren. Keiner von uns wäre heute hier, wenn wir es nicht gelernt hätten, Psalm 118,17 zu proklamieren:

„Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn verkündigen.“

Das ist der Grund, warum wir hier sind. Das ist der Grund, warum wir nicht gestorben sind - durch die Gnade Gottes.

Das ist also eine unserer regelmäßigen Gepflogenheiten. Das heißt nun nicht, dass Gott dies jedem von euch aufs Herz legen wird, aber es würde nicht schaden, wenn sich einige von euch dies zu Eigen machen würden.

Ich möchte noch etwas sagen, das ich eigentlich gar nicht vorgehabt hatte. Das ist spontan und ich kann nur sagen, dass dies tatsächlich geschah. Als sich der Internationale Rat unseres Dienstes vor etwa einem Monat in Boca Raton traf, beteten wir, und einer unserer internationalen Direktoren, ein Neuseeländer, sagte am Ende einer Gebetszeit: „Ich hatte 15 oder 20 Minuten lang den starken Eindruck, dass Gott in Benjamin Netanyahu einen Geist der Weisheit ausgoss, der ihn in die Lage versetzen würde, Dinge zu tun, die den meisten Menschen verrückt vorkommen, aber letztendlich die Erfüllung der Absichten Gottes hervorbringen würden.“ Dieser Mann ist ein sehr nüchterner Mann. Er ist ein guter Geschäftsmann. Ihm gehört das größte christliche Büchergeschäft in Neuseeland. Ich respektierte ihn, aber dachte mir doch dies oder jenes dazu.

Dann bekam ich einen Brief von einer Frau aus Australien, der ich nie zuvor begegnet war; darin beschrieb sie, dass Gott sie dahingehend geführt hätte, in erster Linie für Ron Irad zu beten, jenen abgängigen Kriegsgefangenen, der seit 1982 in syrischer Hand ist. Es war ein sehr intelligenter Brief, in dem sie beschrieb, wie Gott ihr zeigte, wie sie beten solle, und welche Dinge er ihr offenbarte. Am Ende des Briefes schreibt sie: „Und Gott zeigte mir, dass er dabei sei, Premierminister Netanyahu eine besondere Art von Weisheit zu geben, die für alle anderen wie Torheit aussehe, aber die Absichten Gottes erfüllen werde.“ Das kam also aus dem Mund zweier Zeugen, die nichts miteinander zu tun haben, und zeitlich und räumlich weit voneinander entfernt sind. Ich muss sagen, es fällt mir schwer, das zu glauben, und ich sage euch, dass es für die messianischen Gläubigen in Israel praktisch unmöglich ist, das zu glauben, aber ich denke fast, dass Gott dabei ist, genau das zu tun. Wir haben das also zu unserem Gebet noch hinzugefügt.

Ihr könnt diese Proklamation nun also mit uns beten, oder ihr hört uns einfach nur zu (sie steht in eurer Studienhilfe). Das ist unser Beitrag zur Situation im Nahen Osten. Du sagst: „Nun, Bruder Prince, meinst du wirklich, dass diese Proklamationen die Situation verändern können?“ Ja, in der Tat!

Ich denke an Mose, als Gott ihn aufforderte, zurückzugehen und Israel zu befreien. Er war ein Hirte mit seinem Stab in der Hand. Er sagte: „Gott, ich kann das nicht.“ (Als wir vor kurzem in Pensacola waren, betete der Pastor dort für Ruth und mich und sagte: „Sagt nie zu Gott: 'Ich kann das nicht.'„) Wie dem auch sei - Mose sagte: „Gott ich kann das nicht. Ich habe nichts. Was habe ich schon?“ Gott sagte: „Was hast du da in deiner Hand?“ „Nun, das ist nur ein Stab, wie ihn jeder Hirte hat.“ Gott erwiderte: „Wirf ihn auf die Erde.“ Und er verwandelte sich in eine Schlange, und Mose floh vor seinem eigenen Stab. Er erkannte die Macht nicht, die in seiner Hand war. Dann packte er die Schlange am Schwanz - und es ist natürlich falsch, eine Schlange so zu packen - und sie verwandelte sich wieder in einen Stab zurück. Und wenn man die Geschichte genau liest, stellt man fest, dass Mose nichts anderes brauchte, um Israel aus Ägypten herauszuführen, als diesen Stab. Alles, was er tat, tat er, indem er diesen Stab ausstreckte. Was er also für unwichtig und unbedeutend hielt, war der Schlüssel zu der Situation.

Und ich sage euch, dass auch ihr einen Stab in der Hand habt, aber ihr erkennt ihn nicht. Es ist die Bibel. Und wenn ihr die Kraft, die in diesem Stab ist, freisetzen könnt, wird das die Geschichte von Nationen verändern. Und deshalb tun wir es. Wir halten es für sehr wichtig. Manchmal bin ich etwas müde und schläfrig und denke mir: „Herr, heute Abend nicht...“, aber ich höre dann immer die leise Stimme Gottes: „Ich zähle auf dich.“ Ist euch das bewusst? Wisst ihr, dass Gott auf uns zählt? Er erwartet etwas von uns.

Nun also unsere Proklamation:

„Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde!“

„Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! Mögen sie sein wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe es groß wird.“

„Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge!“

Das ist eine der mächtigsten Waffen, die euch zur Verfügung stehen.

Ich möchte kurz einen Augenblick innehalten und euch etwas erzählen. Im Jahr 1953, als ich Pastor in London war, einigten sich die beiden großen kommunistischen Weltreiche Russland und China und bereiteten sich darauf vor, die freie Welt zu zerschlagen. Ich sagte: „Herr, was muss ich beten?“ Und er gab mir dieses Gebet: „Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge!“ Seit jener Zeit waren Russland und China nie wieder in der Lage, sich über irgend etwas Wichtiges einig zu werden, wodurch ihre Macht stark eingeschränkt wurde. Deshalb werden wir das noch einmal beten:

„Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge!“

„Das Zepter der Ungerechten wird nicht mehr ruhen auf dem Land, das den Gerechten zugeteilt ist.“

Was ist dieses Land, das den Gerechten zugeteilt ist? Israel. Was ist das Zepter der Ungerechten? Der Islam. Machen wir weiter:

„Denn der Herr wird sein Volk nicht verlassen um Seines großen Namens willen, weil es dem Herrn wohlgefallen hat, Israel zu Seinem Volk zu machen.“

Es ist also nicht wegen der Tugenden Israels, sondern um seines Namens willen. Das ist der Grund.

Nun ein etwas längerer Text:

„Es fürchte den HERRN die ganze Erde; mögen sich vor ihm scheuen alle Bewohner der Welt! Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da. Der HERR macht zunichte den Ratschluss der Nationen, er vereitelt die Gedanken der Völker. Der Ratschluss des HERRN hat ewig Bestand, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. Glücklich die Nation, deren Gott der HERR ist, das Volk, das er sich erwählt hat zum Erbteil! Erweise deine wunderbare Gnade durch deine rechte Hand, o du, der du die, die auf dich vertrauen, vor jenen rettest, die sich gegen ihn erheben. Bewahre Israel wie deinen Augapfel. Birg uns im Schatten deiner Flügel vor den Gottlosen, die uns zerstören, vor unseren Todfeinden, die uns umzingeln.“

Das ist eine weitere Stelle, in der Israel als Gottes Augapfel bezeichnet wird.

Zuletzt noch der ganze Psalm 124:

„Wenn nicht der HERR für uns gewesen wäre, so soll Israel sagen ‑ wenn nicht der HERR für uns gewesen wäre, als Menschen gegen uns aufstanden, dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte. Dann hätten uns die Wasser fortgeschwemmt, der Wildbach hätte uns überströmt. Dann wären über uns gegangen die tobenden Wasser. Gepriesen sei der HERR, der uns ihren Zähnen nicht zum Raub gab! Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen. Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.“

Amen. Der Herr segne euch.

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