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In diesem Brief möchte ich mich auf einen einzelnen Begriff konzentrieren: Ausharren. Das ist weder ein populäres noch ein leicht verständliches Wort. Dennoch glaube ich, leben wir in einer Zeit, wo wir wissen müssen, was es bedeutet auszuharren. Die englische „King James Version“ (wie die Luther Bibel) wurde vor mehr als dreihundert Jahren übersetzt. Seit damals hat sich die Bedeutung mancher Wörter geändert. Normaler weise wird das Wort Ausharren verwendet, wo wir heute „Geduld“ brauchen würden. Wir sprechen heute von Geduld, und die älteren Bibelübersetzungen verwenden das Wort „Langmut“. Geduld (oder Langmut) bedeutet unter anderem, irritierende, schwierige Personen zu ertragen oder Situationen und Umstände zu meistern, ohne die Nerven zu verlieren, Haltung zu bewahren und nicht auszurasten. Diese Geduld (Langmut) stellt eine sehr kostbare christliche Tugend dar. Ich bin mir wohl bewusst, dass ich selber mehr davon nötig hätte.

Als Einleitung möchten wir verschiedene Verse aus zwei Texten betrachten: Mt. 24 und Mk. 13. Beide Kapitel enthalten eine prophetische Sicht der Situation in der Welt unmittelbar vor der Wiederkunft Jesu, wie sie der Herr auf dem Ölberg lehrte. Vieles von dem, worüber er sprach, sehen wir zweifellos in der gegenwärtigen Welt erfüllt. Es ist jedoch nicht meine Absicht, diese prophetischen Aussagen zu untersuchen, sondern ich möchte mich auf eine Eigenschaft konzentrieren, von der Jesus sagte, dass wir sie brauchen werden, um in diesen Tagen zu bestehen.

“und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.” Matth. 24,12-14.

Beachten Sie hier den direkten Zusammenhang zwischen Gesetzlosigkeit und Lieblosigkeit. Wenn Menschen gesetzlos werden, dann werden sie lieblos. Wir halten Liebe oft für etwas freies, spontanes, was keiner Gesetze oder Disziplin bedarf. Dem ist aber nicht so, das ist nicht richtig. Liebe und Disziplin gehen Hand in Hand. Wo immer Disziplin und Gesetz missachtet werden, erkaltet die Liebe. Das griechische Wort für Liebe in Vers 12 ist „agape“, womit letztlich die christliche Nächstenliebe gemeint ist. Jesus spricht nicht von der Liebe der Welt, die erkaltet, sondern von der Liebe der Christen, die kalt werden wird.

Inmitten dieses schrecklich kühlen Klimas - wo Gesetzlosigkeit überhand nimmt und die Liebe erkaltet – sagt Jesus: „... wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden.“ Man muss bis zum Ende ausharren. Das Griechische sagt eigentlich: „Der geduldig bis zum Ende Ausharrende, dieser ist es, der gerettet werden wird.“

In Markus 13 wird diese Warnung wiederholt:

“Und es wird der Bruder den Bruder zum Tod überliefern und der Vater das Kind; und Kinder werden sich gegen Eltern erheben und sie zu Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden.” Mark. 13,12-13.

Das ist ein sehr düsteres Bild von Verrat und Treulosigkeit, die sich selbst in Familien breit machen werden. Außerdem werden Christen von allen Menschen gehasst werden. Aber die Ermahnung ist dieselbe: „Ausharren bis ans Ende“. Wir sollen festhalten, erdulden. Manchmal ist festhalten alles, was Gott von uns will – und das kann zur vollzeitlichen Aufgabe werden.

Ich bin einem schwedischen Missionar begegnet, der viele Jahre in Frankreich tätig war. Er erzählte mir von einem Besuch in einem Gefängnis in der Nähe von Marseilles in Südfrankreich, wo Hugenotten (die Protestanten der damaligen Zeit in Frankreich) eingesperrt waren um ihres Glaubens willen. Viele von ihnen wurden in Kerker gesperrt und sind nie mehr lebend herausgekommen. Der Missionar berichtete mir von einem Gefangenen, der in den Stein der Kerkerwand ein einziges Wort eingraviert hatte: „résister“ – französisch für „widerstehen“. Das war die Botschaft, die ein Gläubiger für jene hinterließ, die ihm folgen würden. Widersteht! Gebt nicht auf! Harrt aus! Ich glaube, der Herr spricht diese Worte heute auch zu uns. Ich bete, dass Gott Ihre Seele durch sein Wort erstarken lässt und Ihnen geistliches Rückgrat verleiht.

Die Frucht der Trübsal

Lasst und uns ganz einfache Prinzipien bedenken im Zusammenhang damit, wie man ausharrende Geduld kultiviert.

“Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erhalten haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.” Röm. 5,1-2.

Wir rühmen oder freuen uns darin, was die Zukunft für uns bereit hält. Aber Paulus geht noch weiter und sagt, wir freuen uns nicht bloß im Licht dessen, was die Zukunft bringt, sondern wir freuen uns auch darin, was die Gegenwart uns bietet, obwohl die Gegenwart uns mit ganz anderem konfrontiert:

“Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, da wir wissen, dass die Bedrängnis Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung.” Röm. 5,3-4.

Vers 3 benützt das Wort rühmen. Dieses Wort wird im Griechischen auch verwendet, um freuen oder triumphieren auszudrücken. Und warum sollten wir „frohlocken“ in Trübsal? Wegen dem, was Trübsal bewirkt. Die Gute Nachricht (GN) gibt V. 4 so wieder: „ Standhaftigkeit aber führt zur Bewährung, und in der Bewährung festigt sich unsere Hoffnung.“ Durchhalten, Ausharren erzeugt einen bewährten Charakter in uns. Das ist der Kern der Sache mit dem Ausharren – ein Charakter, der sich in der Prüfung bewährt hat. Schauen Sie Vers 5 an:

“die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.” Röm.5,5.

Hier sehen wir, Liebe ist eine Sache des Charakters. Im Grunde genommen geht es um das Formen unseres Charakters. Wir freuen (rühmen) uns in Trübsal, weil nur Trübsal Ausharren, Durchhalten hervorbringt. Und Ausharren bringt einen bewährten Charakter hervor. Ich kenne Menschen, mit denen ich enge Gemeinschaft hatte und Schwierigkeiten, Opposition, Verleumdung und Missverständnisse geteilt habe – selbst Missverständnisse zwischen mir und ihnen. Aber heute erweist sich für mich ihr Charakter als bewährt; ich weiss, ich kann ihnen vertrauen. Mitten in Verleumdung und Gesetzlosigkeit möchte ich gerne wissen, wem ich trauen kann.

Vor allem jedoch will ich sicher sein, dass man mir vertrauen kann. Ich bin mir der täglichen Einflüsse und des Druckes wohl bewusst, die uns versuchen, auf Kosten anderer uns selbst zu dienen. Aber es würde mir schrecklich Leid tun, wenn der Druck dazu führen würde, dass ich mich untreu oder unloyal denen gegenüber verhalten würde, denen ich im Leib Christi verbunden bin.

Wir wollen ins erste Kapitel des Kolosserbriefes schauen:

“Deshalb hören auch wir nicht auf, von dem Tage an, da wir es gehört haben, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit, zu allem Ausharren und <aller> Langmut, mit Freuden” Kol.1,9-11.

Gott will, dass Sie erfüllt werden „mit der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistlichem Verständnis“. Ist das nicht wunderbar? Wenn Paulus schreibt „... um des Herrn würdig zu wandeln“, sagt er damit: Wenn wir erfüllt sind mit der Erkenntnis des Willens Gottes, dann wird das unser Verhalten im Alltag beeinflussen. Es wird auch einen Einfluss darauf haben, wie wir uns in widrigen Umständen verhalten. Es ist eine Sache, im Leiden auszuharren, es ist etwas ganz anderes „ ... auszuharren in aller Langmut mit Freuden.“ Dazu braucht es Durchhaltevermögen und Kraft. Geduld und Langmut sind Zeichen von Stärke und nicht Zeichen von Schwäche.

Eines der Themen, das der Hebräerbrief immer wieder anspricht, ist die Gefahr, in unserem Bekenntnis des Glaubens an Jesus Christus Rückschritte zu machen. In fünf verschiedenen Abschnitten warnt uns der Hebräerbrief vor der Gefahr des Rückschrittes. Diese Passagen gehören zu den ernstesten Worten der Schrift. Und so ist denn auch eines der Schlüsselworte des Hebräerbriefs das Wort, das wir hier betrachten: Ausharren.

“Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben.” Hebr.6,11-12.

Glaube bedingt Ausharren. Manche Menschen wollen uns sagen, wir müssen nur glauben, um Gottes Verheißungen in Anspruch zu nehmen. Aber das ist nicht wahr. Sie brauchen Glauben und Ausharren. Beides ist nötig.

“Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat. Denn Ausharren habt ihr nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt.” Hebr.10,35-36.

Zuversicht, Vertrauen bedeutet, dass Sie Freiheit haben zu reden. Sie können mutig von Jesus sprechen – was er bereits für Sie getan hat und davon, was er noch für Sie tun wird. Sie haben den Willen Gottes getan, aber Sie haben die Verheißung noch nicht erfahren. Was braucht es noch? Ausharren. Sie müssen ausharren von dem Punkt an, wo Sie Gottes Willen getan haben und seine Verheißung in Anspruch genommen haben, bis zu dem Punkt, wo Sie tatsächlich die Verheißung erfahren. Manche Menschen tun den Willen Gottes und erbitten die Verheißung, aber harren nicht aus, bis die Verheißung in Erfüllung geht. Dann sagen sie: “Es hat nicht geklappt.“ Aber es wird nicht klappen ohne Ausharren. Sie brauchen Glauben und Ausharren.

Es ist ein Marathon

“Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die < uns so> leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf” Hebr.12,1.

Hier stellt sich Paulus das Treiben bei einem olympischen Spiel vor, einem Rennen, das es zu gewinnen gilt. Am Ziel steht eine Menge Zuschauer, die darauf warten zu erfahren, wer der Gewinner ist. Die Zuschauer sind die Heiligen aus dem Alten Testament, die ihren Lauf bereits vollendet haben. Sie warten, um uns zu applaudieren von den „Zuschauertribünen“ des Himmels.

Wenn er davon spricht, wir sollten „jede Bürde“ ablegen, müssen wir an so ein Wettrennen denken. Der Wettläufer leert seine Taschen und trägt möglichst bequeme Bekleidung. Da wird kein unnötiges Gewicht mitgenommen. Es gibt Dinge, die sind nicht Sünde aber Bürden, die uns beschweren und zurückhalten. Sie kosten Kraft und verführen Sie, ihnen zum falschen Zeitpunkt Aufmerksamkeit zu schenken und unnötig Zeit mit ihnen zu vergeuden. Denken Sie daran, es geht nicht um einen Sprint, sondern um einen Dauerlauf, einen Marathon. Dazu benötigen Sie Ausharren und Durchhaltevermögen. Manche Christen starten ihr Glaubensleben, als ob es ein Spurt wäre. Kurze Zeit später sind sie neben der Rennbahn und müssen verschnaufen. Sie sind schon „am Ende“ und haben doch das Rennen noch kaum begonnen.

“Ferner sah ich unter der Sonne, dass nicht die Schnellen den Lauf <gewinnen> und nicht die Helden den Krieg ...” Pred.9,11.

Nicht Schnelligkeit oder Kraft machen es aus, sondern Ausharren zählt.

“Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallet, da ihr wisset, daß die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, auf daß ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“ Jak.1,2-4.

Achten Sie es „für lauter Freude, wenn Sie in mancherlei Anfechtung fallen“? Nun, Sie sollten! Ich sollte! Ich sollte Gott loben, denn er hat mich würdig erachtet versucht zu werden, und hat so viel Vertrauen in mich, dass er es zulässt, dass ich angefochten werden kann.

Denken Sie immer daran, die Anfechtung dient zu unserem Besten. Jakobus sagt, wenn man ausharrt, wenn man durch die Prüfung hindurch geht, werden dabei der Charakter und die Persönlichkeit geformt. Geben Sie nicht zu bald auf! Die Prüfung wird Sie schließlich zu einem vollkommenen und bewährten Christen machen. Es wird kaum einen Charakterzug geben, an dem nicht gefeilt werden muss.

Eine der bedeutsamsten Prüfungen, die tatsächlich Ihren Charakter durchleuchten, ist die Prüfung der Beziehungen in der engen, persönlichen Gemeinschaft, z. B. in den kleinen wöchentlichen Hausversammlungen. Hier trifft man sich mit denselben Leuten und teilt sein Leben miteinander. Nach einiger Zeit wird es sich auf unbequeme, unangenehme Art zeigen, dass da noch Lebensgebiete sind, mit denen man sich noch nie ernsthaft auseinandergesetzt hat. Sie werden feststellen, wenn man keine nahe, keine persönliche Gemeinschaft pflegt, dann kann man diese Dinge überdecken. Aber wenn man regelmäßig einer so engen Gemeinschaft ausgesetzt ist, dann muss man entweder gehen oder sein Leben in Ordnung bringen.

Mein Freund Bob Mumford sagte einmal: “Angenommen, es gibt zehn Gebiete in deinem Leben, die verändert werden müssen. Mit sechs davon wirst du dich vielleicht selber auseinander setzen. Aber für die verbleibenden vier brauchst du die Hilfe von Geschwistern, die den Finger darauf legen.“ Ich denke, das ist ein guter Mittelwert. Wenn ich mich nicht andern aussetze, kann ich mir leicht etwas vormachen, was meinen Charakter betrifft. Aber verbindliche Gemeinschaft gibt mir diese Gelegenheit zum Selbstbetrug nicht. Jemand hat einmal gesagt: „Gemeinschaft bedeutet, das Dach abdecken und die Wände abreißen“. Es macht uns vielleicht nicht so viel aus, das Dach abzudecken, Gott sieht uns ja auch durch das Dach. Aber die Wände öffnen und für andere transparent werden? - Es gibt keinen größeren Test für unseren christlichen Charakter als enge Gemeinschaft.

In meinem nächsten Lehrbrief werden wir dieses Thema weiter untersuchen. Bis dahin denken Sie noch einmal über die Schriftstellen nach und bitten Sie den Herrn, Ihnen zu helfen, einen ausharrenden Charakter zu entwickeln.

Ihnen verbunden im Dienste des Meisters
Derek Prince

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